Franz Josef Czernin & Evelyn Schlag
GedichteVeranstaltungsort: Gasthof Andrelwirt, Wörth
Franz Josef Czernin schwebt in seiner „Kunst des Dichtens“ eine „systematische Erforschung der Dichtkunst“ vor, ein Schreiben, das verschiedene literarische Traditionen in sich aufnimmt und weiterentwickelt. In seinem großangelegten Projekt werden in immer neuen Anläufen die möglichen Beziehungen zwischen Sprache, Subjekt und Wirklichkeit ausgelotet. Auch in seinen virtuosen „natur-gedichten“ (1996) erkundet Franz Josef Czernin die vielfältigen wörtlichen und übertragenen Bedeutungen der naturlyrischen Sprache. Formal äußerst vielfältig umkreisen Evelyn Schlags Gedichte immer wieder das zentrale Thema Liebe, bestimmt vom Bewußtsein der Vorläufigkeit und Gefährdung von Beziehungen. Die Tonlage reicht von der Trauer über die Unmöglichkeit, eine Sprache der Liebe zu finden, bis zur ironischen Distanz. Der Titel des Eingangsgedichtes ihres ersten Bandes „Orpheus weiblich“ ist zugleich eine poetische Formel für ihre Lyrik. Die Sehnsucht nach Nähe und Leidenschaft wird unerfüllbar bleiben, denn das Du wird die Stimme „immer anders“ hören als das Ich.
Franz-Josef Czernin, geboren 1952 in Wien, lebt seit 1980 vorwiegend in Rettenegg/Stmk., veröffentlicht seit 1978 Prosa, Lyrik, Essays und Aphorismen. Werke: „Die Kunst des Sonetts, Teil 2 und 3“ (1993), „Die Schreibhand. Zu Reinhard Priessnitz‘ Gedicht ‚Heldin‘“. (1997) etc.
Evelyn Schlag, geboren 1952 in Waidhofen/Ybbs, Studium der Anglistik und Germanistik, lebt in Waidhofen. Werke: „Ortswechsel des Herzens“ (1989), „Der Schnabelberg“ (Gedichte, 1992), „Touché“ (Erzählungen, 1994), „Unsichtbare Frauen“ (Drei Erzählungen, 1995) etc.
Do 19. März 1998, 19:00 Uhr | |
Gasthof Andrelwirt, Wörth | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Rauriser Literaturtage |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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