Friderike und Stefan Zweig in Salzburg
Noch während des Ersten Weltkriegs entdeckten Friderike von Winternitz und Stefan Zweig das Paschingerschlößl auf dem Kapuzinerberg. Zweig beschloß, von der Metropole Wien nach Salzburg zu übersiedeln, das ihm als ein idealer „Abstoßungspunkt nach Europa“ erschien. Es war Friderike, die zwei Jahre lang das Haus wohnlich machte, ehe Zweig 1919 nach Salzburg kam. Friderike war vor ihrer Ehe mit Zweig eine bereits erfolgreiche Schriftstellerin und Übersetzerin. Doch während der Salzburger Jahre spielte sie eine andere Rolle in der „Villa Europa“ , in der zahlreiche prominente Künstler zu Gast waren: „Ich sollte Hüterin seiner Welt sein und äußere Strömungen von ihm abhalten.“ Stefan Zweig pflegte nicht nur mit Europa Kontakt, sondern war auch mit dem kulturellen Leben Salzburgs verbunden, wanderte mit Hermann Bahr durch die Umgebung, förderte junge Autoren wie Georg Rendl und ebnete Karl Heinrich Waggerl den Weg zum Insel Verlag. Als Stefan Zweig 1934 Salzburg verlassen wollte, war es wieder Friderikes Aufgabe, das geliebte Haus zu verkaufen. Ins Londoner Exil jedoch ging er nicht mit ihr, sondern mit seiner Privatsekretärin Lotte Altmann, die seine zweite Ehefrau werden sollte. Von 14. – 18. Oktober findet in Salzburg der 2. Internationale Stefan Zweig Kongreß statt, beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – werden Christa Gürtler und als Gast Hildemar Holl, Mitarbeiter des Salzburger Literaturarchivs, über die Salzburger Jahre von Friderike und Stefan Zweig sprechen.
Do. 01. Oktober 1998, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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