Gartenlust

„Gardening is the new sex“, titelte die „Times“, und mittlerweile ist die Botschaft auch bis zu uns gedrungen, daß Gärtnern kein kleinkariertes Hobby ist, sondern eine große Leidenschaft. Die Dichter wußten es immer schon, sie haben den Garten und seine Früchte besungen, doch nicht nur dies: Sie vermochten selbst die schwere Arbeit zu loben und das bange Hoffen, sie fanden die rechten Worte für die Verantwortung, die der Mensch für ein ihm anvertrautes Stückchen Erde übernimmt. Im Gegensatz zu den beliebten Ratgebern, in denen immer nur vom schnellen Gelingen und vom „Leicht-Gemachten“ die Rede ist, erzählen die Schriftsteller auch von den nützlichen Fehlern, von der ungeduldigen Erwartung, vom kopflosen Handeln, die mit der lustvollen Tätigkeit des Gärtnerns einhergehen. In der leidenschaftlichen Beziehung zwischen dem Garten und seinem Menschen ist der Garten kein Gegenstand, sondern ein Partner, mit einem deutlichen Hang zur Unverläßlichkeit. Mal bringt er Rosen, mal nicht. Aber er hält stets beglückende Überraschungen bereit, und so ist die Zeit, die man mit seiner Pflege verbringt, nie vertan. Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – wird Astrid Graf-Wintersberger, Lektorin, Übersetzerin, Lustgärtnerin und Herausgeberin des Bandes „Der Garten und sein Mensch. Schriftsteller über ihre Leidenschaft“ (Residenz Verlag), versuchen, einige Schnittstellen zwischen Lese- und Gartenlust aufzuzeigen.
Do. 06. Juni 2002, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Nahaufnahmen 30
Am Beginn stehen zwei Abschiede – der Salzburger Schriftsteller Walter Kappacher ist am 24. Mai dieses Jahres verstorben, Bodo Hell wird seit 9. August am Dachstein vermisst. Beide auf ihre Weise so prägenden Autoren wollen wir in Erinnerung behalten. In der ersten SALZ-Ausgabe 1975 hat Hans Weichselbaum mit Walter Kappacher ein Interview geführt, das wesentliche Züge seines Schreibens zur Sprache bringt, hier lesen Sie einen Wiederabdruck. Weggefährt:innen von Bodo Hell, der in so vielen Künsten unterwegs war, haben wir um Beiträge gebeten, die seine Literatur, die nicht von seinem Leben zu trennen ist, würdigen. /// Gratulieren können wir ...
Aktuelle Ausgabe bestellen SALZ 197

Erste Lektüren
SALZ 196
zu Karl-Markus Gauß
SALZ 195