Georg Büchner: Theater ohne Illusionen

In Verschränkung mit dem historischen und kulturphilosophischen Kontext veranschaulicht die Studie „Theater ohne Illusionen“ die Auffassung, dass Georg Büchners Dramen als stringente Fortführung seiner politischen, sozialrevolutionären Praxis mit den Mitteln des Theaters aufgefasst werden können. Beginnend mit „Dantons Tod“ und kulminierend in „Woyzeck“, versuchte Büchner bereits am Anfang des 19. Jahrhunderts, mit einer materialistisch fundierten Ästhetik ein geschichtsbewusstes Erkenntnismittel von Realität bereitzustellen.
Christina Kaindl-Hönig zeigt in ihrem Buch „Theater ohne Illusionen. Georg Büchners Ästhetik der Emanzipation“ (Tectem Verlag), wie Büchners kritische Konzeption eines „Theaters ohne Illusionen“ den entlarvenden Blick auf gesellschaftliche Herrschaftsstrukturen zu schärfen sucht, um mit dieser Ästhetik der Emanzipation in den Menschen das Bewusstsein für selbstbestimmtes Handeln zu erwecken. Vor dem Hintergrund der inszenatorischen Verhüllungen heutiger Medien gewinnt dieser politisch-ästhetische Ansatz ungeahnte Aktualität.
Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck, solange der Vorrat reicht – wird die Salzburger Theaterwissenschaftlerin Christina Kaindl-Hönig, die seit ihrem Studium als freie Autorin für deutschsprachige Printmedien, Lektorin an der Universität Wien und Mitarbeiterin zahlreicher Produktionen für Sprechtheater und Oper arbeitet, im Gespräch mit dem Salzburger Literaturkritiker Anton Thuswaldner ihr Buch präsentieren.
Do. 10. Januar 2013, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 6,– € | Ermäßigt: 4,– € | Mitglied: 4,– € | |
Moderation: Anton Thuswaldner |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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