Gerhard Kofler
in fließenden übergangen | in vasi comunicantiDie Mehrsprachigkeit in den Gedichten des Südtiroler Schriftstellers Gerhard Kofler ist nicht nur biografische Mitgift, sondern Stilmittel und Standpunkt im Diskurs um die Begriffe von Heimat und Identität. Zum 70. Geburtstag des 2005 verstorbenen Schriftstellers erscheint eine sorgfältig edierte Auswahl seines frühen dichterischen Schaffens im Haymon Verlag, darunter Lyrik aus lange vergriffenen Bänden und erstmals veröffentlichte Übersetzungen eigener Gedichte aus dem Nachlass unter dem Titel „in fließenden übergängen. Frühe Gedichte in Italienisch, Deutsch und Südtiroler Mundart“ / „in vasi communicanti. Poesie giovanili in tedesco, italiano e dialetto sudtirolese“.
Die Literaturwissenschafterin und Mitherausgeberin der Werkausgabe Christine Riccabona führt ein Gespräch über das Werk von Gerhard Kofler. Arno Dejaco, Bühnenpoet, Musiksucher, Wortmaler, liest Gedichte von Gerhard Kofler in italienischer und deutscher Sprache und Südtiroler Mundart, begleitet von Katharina Schwärzer, Performerin und Musikerin, an der Violine.
Gerhard Kofler, geb. 1949 in Bozen, lebte bis zu seinem Tod 2005 als freier Schriftsteller, Literaturkritiker und Generalsekretär der Grazer Autorinnen Autorenversammlung in Wien. Mehrere Literaturpreise und –stipendien. Kofler schrieb Essays und Gedichte in Deutsch und Italienisch, mitunter in Südtiroler oder neapolitischer Mundart. Neben zahlreichen eigenständigen Publikationen er regelmäßig in Anthologien, Zeitschriften und Rundfunkanstalten. Er übersetzte u.a. Lyrik von H.C. Artmann, Ernst Jandl und Friederike Mayröcker ins Italienische.
Di 29. Oktober 2019, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 8,– € | Ermäßigt: 6,– € | Mitglied: 4,– € | |
Reservierung: Tel. 0662/42 27 81 | |
Moderation: Manfred Mittermayer | |
Mitveranstalter: Literaturarchiv Salzburg, Forschungsinstitut Brenner-Archiv Innsbruck |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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