Gert Neumann
Anschlag
Gert Neumann sucht in seinem neuen Roman „Anschlag“ nach einem Zwiegespräch, das noch nicht stattgefunden hat. Er erzählt von einem Spaziergang und einer Begegnung auf dem Weg zum berühmten Kloster Chorin. Der berühmte Landschaftsgarten wird dabei zum Bild für das Gesprächsthema: Verweigerung und Widerstand. Seine Gedächtniskunst stellt er der Unterlassung von Erinnerung entgegen: „Du meine Güte, so begann ich zu erahnen, was für herrlich verschieden unbetretenes Land im deutschen Gespräch das Gewesene offensichtlich ist.“ „Gert Neumanns sperriges Meisterwerk ‚Anschlag‘ entwirft Strategien des Widerstands“, schreibt Richard Reichensperger: „Es gehört zum großen Erlebnis der Lektüre, daß Gert Neumann selbst die Geschichte gegliederten Sehens vorführt und dazu anleitet: ein Denken in Absätzen, eine sanfte Revolutionierung, ein Auslöschen von Vorurteilen, eine Demonstration des Gesprächs.“ Der Standard Gert Neumann, geboren 1942 in Heilsberg/Ostpreußen, erhielt eine Ausbildung als Traktorist und Schlosser. Sein Studium am ehemaligen Literaturinstitut Johannes R. Becher in Leipzig wurde 1969 mit der Exmatrikulation und dem Ausschluß aus der SED beendet. Gert Neumann arbeitete in einem Kaufhaus, in einem Krankenhaus und in kirchlichen Institutionen, er lebt heute als Schriftsteller in Berlin. Seine Bücher „Die Schuld der Worte“ (1979) und „Die Klandestinität der Kesselreiniger“(1989) wurden nur im Westen publiziert und sind vergriffen. Sein Roman „Elf Uhr“(1981) und sein neues Buch „Anschlag“ sind 1999 im Dumont Verlag erschienen.
Mi 20. Oktober 1999, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

zu H.C. Artmann
Schon seit 1976 erscheinen Texte von H.C. Artmann in der Literaturzeitschrift SALZ und 1996 wurde ihm mit zahlreichen literarischen Wünschen in einer eigenen Ausgabe zum 75. Geburtstag gratuliert. Zum 100. Geburtstag haben wir wieder Autorinnen und Autoren eingeladen, sich auf H.C. Artmann, seine Dichterpersönlichkeit und sein einzigartiges Werk zu beziehen.
Werner Michler, Germanist an der Universität Salzburg und selbst begeisterter Artmann-Leser, fasst Artmanns Werk in der Vorbereitung dieser SALZ-Ausgabe zusammen: „Vom 1953 in ‚acht Punkten‘ proklamierten ‚poetischen Act‘ über die schwoazze dindtn‘ einer surrealistischen Dialektpoesie, die Kurzschlüsse von ...
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