Gudrun Seidenauer
Der KunstmannEisner ist nicht der, der zu sein er vorgibt. Als hochrangiger Mitarbeiter der SS-Organisation ‚Ahnenerbe‘ heißt er Josef Engler. 1945 schafft er sich als Josef Eisner eine neue, humanistischen Prinzipien verpflichtete Identität. Er wird zum angesehenen Literaturwissenschafter, der unter Ausschluß der persönlichen Geschichte die mörderischen Irrtümer seines ersten Lebens korrigieren will. Als der Betrug auffliegt, sucht sein ehemaliger Assistent Roland Klement nach Antworten. Über ihren Debutroman ‚Der Kunstmann‘ schreibt Robert Schindel: ‚Gudrun Seidenauer zeigt virtuos, wie verschwiegene Vergangenheit sich in den Leerstellen der Gegenwart einzunisten vermag. Eine gedoppelte Tragödie, zusammenkomponiert aus den Schattentönen eines vorgetäuschten Lebens und den Mollakkorden vergeblicher Geistesgegenwart. Die Sprache, distanziert, sehr genau und große poetische Bögen zeichnend, selber abgeschattet. So gelingt der Sprung aus den dunklen Gründen mitten hinein ins Aktuelle.‘ (Robert Schindel)
Gudrun Seidenauer, geboren 1965 in Salzburg, Studium der Germanistik und Romanistik. Lehrerin für Deutsch, Literatur und kreatives Schreiben, lebt in Adnet bei Salzburg. Mehrere Literaturpreise und Stipendien. Veröffentlichungen: ‚Apfel und Aug. Anagrammgedichte‘ (Otto Müller Verlag, 1996), ‚Wüstenlieder‘ (Edition Thurnhof, 1999) und ‚Der Kunstmann‘ (Residenz Verlag, 2005).
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung
Fr 11. März 2005, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Mitveranstalter: prolit |
Nahaufnahmen 29
Nahaufnahmen 29 und wir können nicht anders als gratulieren:
Kathrin Röggla und Laura Freudenthaler zu den Salzburger Preisen – aber natürlich auch zu ihren neuen Büchern.
Marlen Mairhofer zum Jahresstipendium – der hier abgedruckte Text lässt uns schon jetzt auf das Buch freuen.
Nasima Sophia Razizadeh zum H. C. Artmann-Stipendium, das leider schon wieder vorüber ist, aber hier gibt es Gedichte zu lesen, die auch in Salzburg entstanden sind, wie unschwer zu erkennen ist.
Elisabeth Reichart, Klemens Renoldner und Margit Schreiner zum runden Geburtstag, den alle drei Autor:innen in diesem Jahr gefeiert haben, die Hommagen von Hans Höller, Erwin Einzinger ...
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