Günter Herburger
Traum und BahnDer Autor der bekannten „Birne“-Kinderbücher ist ein Unangepaßter, der sich vom Gerede über literarische Trends nicht beeindrucken läßt. Literatur ist für ihn eine Erkundungsreise ins Neuland unserer immer wieder zu entdeckenden Existenz. Erst wenn es gelingt, Abstand zu nehmen von der Suche nach Anerkennung, wird es möglich, Unerwartetes zu finden. Herburger ist in den letzten Jahren dem Bezug zwischen Körper und Geist im Langstreckenlauf auf der Spur und hat dies in den Büchern „Lauf und Wahn“ sowie in „Traum und Bahn“ künstlerisch umgesetzt. Beide Texte beweisen, daß die Abgrenzung zwischen Sportlern und Intellektuellen ein Denkmuster ist, das auf Vorurteilen beruht, daß Sport zur Kunst werden kann und umgekehrt. „Traum und Bahn“ ist der Bericht des Marathonläufers Herburger, dessen Erfahrungen mit dem Laufen sich am Schreibtisch fortsetzen, wo sie zur Kraftquelle werden. Die Strecke ist Ort der Eindrücke, der Reflexion, des körperlichen und psychischen Grenzgangs.
Sa 06. Mai 1995, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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