Heimat: Heile Welt & Hölle
Nach Ernst Bloch ist Heimat „etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war“. Heimat ist also nicht in erster Linie ein realer Ort, sondern eine Utopie, genährt von Wünschen nach Geborgenheit und Sicherheit. Bezeichnenderweise wurde der Begriff Heimat erst im Laufe des 19. Jahrhunderts, also an der Schwelle zur Moderne mit ihren radikalen Umwälzungen, emotional und ideologisch aufgeladen. Um 1900 begann der große Aufschwung der Heimatliteratur, die keineswegs pauschal als Blut- und Bodenliteratur abqualifiziert werden soll. Was sind typische Handlungsmuster und Motive der Heimatliteratur? Ist Heimat Schauplatz von Geschichte oder Fluchtraum vor der Geschichte? Hat die sogenannte Anti-Heimatliteratur nur die Vorzeichen vertauscht und die vormals heile Welt zur Hölle umstilisiert? Schlägt das Pendel im Zuge der autobiographischen Welle seit den 80er Jahren wieder in Richtung Idealisierung aus? Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – wird Renate Langer, Literaturwissenschaftlerin, Universität Salzburg, Antworten auf diese Fragen zur Diskussion stellen und Textbeispiele präsentieren.
Do 05. Oktober 2000, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Nahaufnahmen 29
Nahaufnahmen 29 und wir können nicht anders als gratulieren:
Kathrin Röggla und Laura Freudenthaler zu den Salzburger Preisen – aber natürlich auch zu ihren neuen Büchern.
Marlen Mairhofer zum Jahresstipendium – der hier abgedruckte Text lässt uns schon jetzt auf das Buch freuen.
Nasima Sophia Razizadeh zum H. C. Artmann-Stipendium, das leider schon wieder vorüber ist, aber hier gibt es Gedichte zu lesen, die auch in Salzburg entstanden sind, wie unschwer zu erkennen ist.
Elisabeth Reichart, Klemens Renoldner und Margit Schreiner zum runden Geburtstag, den alle drei Autor:innen in diesem Jahr gefeiert haben, die Hommagen von Hans Höller, Erwin Einzinger ...
Aktuelle Ausgabe bestellen SALZ 193