Literaturwerkstatt mit Ilse Gottschall

Heimat.Spuren

© Fritz Lorber

Heimat – ist das „das Land der Kindheit, voll rätselhafter Klänge“? Oder ist es nur der Ort, an dem einem alles vertraut ist, weil man dort geboren und aufgewachsen ist, alles zum erstenmal erlebte? Ist Heimat das Land, aus dem heraus ich meine Identität beziehe, als dessen Teil ich mich sehe, dessen Interessen ich deshalb verteidige? Oder ist es „die tägliche Herausforderung“, wie Vladimir Vertlib meint? Was erschreckt an Christoph Ransmayrs Wort „vergorene Heimat“? Der Begriff grenzt ein und aus, „in die, die eine Heimat hatten und/oder haben, und die, die keine haben oder aus ihrer Heimat vertrieben wurden/werden oder gar ermordet wurden“, sagt Elisabeth Reichart und spricht in diesem Zusammenhang von der „zerstörten Idylle“ und dem Schweigen, dem Verschweigen, das von diesem Ort ausgeht. Bekanntes hinterfragen. Gefährliche Aspekte einer auf sich selbst bezogenen Gemeinschaft in ihrer räumlichen Enge aufzeigen. Dem Eigenen mißtrauen. Vertrauenswürdiges aufspüren. Heimat. Suche. An fünf Abenden bietet die Literatur-Werkstatt mit Ilse Gottschall die Möglichkeit, Texte zeitgenössischer SchriftstellerInnen kennenzulernen und Lese-Erfahrungen über Texte zum Thema „Heimat“ auszutauschen.

Mo 05. März 2001, 19:30 Uhr
Literaturhaus Salzburg