„Ich habe hier leben gelernt.“
Ingeborg Bachmanns RomRom, die ewige Stadt am Tiber, hat im Leben von Ingeborg Bachmann eine ganz besondere Rolle gespielt. 1953 verlagerte sie erstmals ihren Lebensmittelpunkt dorthin und versuchte, sich eine Existenz als freie Schriftstellerin aufzubauen. Immer wieder war sie v.a. aus finanziellen Gründen gezwungen, Rom wieder zu verlassen, und litt dann sehr unter der Trennung: Mir tut der ganze Körper weh, so arg ist mir’s, nicht in Italien zu sein. Rom war ihr Lieblingsort, an dem sie auch mit genügend Abstand über Wien und die Österreicher schreiben konnte. Ich habe hier leben gelernt, sagt sie in einem Interview als eine Art Fazit über ihr Leben in Italien. Letztlich kehrte sie immer an diesen Ort ihrer Wahl zurück, wo sie 1973 auch starb. Mit dem Essay „Was ich in Rom sah und hörte“ (1955) und einigen ihrer Italien-Gedichte hat sie der Ewigen Stadt ein literarisches Denkmal gesetzt.
Irene Fußl (Literaturarchiv Salzburg) und Arturo Larcati (Stefan Zweig Zentrum) zeichnen die lebens- und werkgeschichtliche Bedeutung nach, die Rom für Ingeborg Bachmann hatte. Aus dem Werk liest die Schauspielerin Katharina Wawrik.
Fr 03. April 2020, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Frauenbüro der Stadt Salzburg, Literaturarchiv Salzburg | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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