„Im Schatten des Heukarecks“
Literatur im Pongau
Als Thomas Bernhard im Juli 1949 erstmals in die Lungenheilstätte Grafenhof eingewiesen wurde, bedeutete dies für ihn einen gravierenden Einschnitt. Die beiden Aufenthalte in St. Veit (1949–1950 und 1950–1951), die Bernhard im autobiographischen Band „Die Kälte“ (1981) verarbeitet hat, rissen ihn aus seinem bisherigen Leben – und prägten ihn zugleich in vielfältiger Weise. Sein erster, 1963 erschienener Roman „Frost“ ist in der Gegend angesiedelt, auch in vielen anderen Büchern hat die Zeit ‚im Schatten des Heukarecks‘ ihren Niederschlag gefunden. Außerdem lernte er hier Menschen kennen, die für ihn zeitlebens eine wichtige Rolle spielten.
Im Rahmen einer Literaturfahrt in den Pongau werden wir am Vormittag die neu gestaltete Bernhard-Ausstellung im Seelackenmuseum in St. Veit besuchen, uns aber auch auf die Spuren anderer Autorinnen und Autoren begeben, die in der Gegend gelebt und gearbeitet haben – und sie ganz anders in den Blick genommen haben als der große ‚Unterganghofer‘ Bernhard. Eine Führung im Waggerl-Haus in Wagrain beschließt die kleine Literaturfahrt durch den Pongau, bei der wir uns immer wieder fragen wollen, wie Literatur und Biographie, wie Schreiben und Leben miteinander in Beziehung stehen.
Die Reiseleitung übernimmt Harald Gschwandtner, geboren in Bad Ischl, Buchhändler, Literaturwissenschaftler und -kritiker in Salzburg.
Sa. 25. September 2021, 08:00 Uhr | |
Abfahrt: Literaturhaus | |
€ 62,- Anmeldung erforderlich | |
Reservierung: T. 0662 422781 oder leselampe@literaturhaus-salzburg.at |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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