Jáchym Topol
Nachtdienst
Als die Panzer im August 1968 in Prag einrücken, werden der dreizehnjährige Ondra und sein jüngerer Bruder Kamil vom Vater aufs Land geschickt, in eine Gegend an der polnisch-deutschen Grenze, wo die Familie oft ihre Ferien verbrachte. Doch auch hier ist die Geheimpolizei präsent, passieren rätselhafte Morde, lassen versprengte russische Truppen die Erinnerungen an die Vergangenheit wach werden. In einer ungewöhnlichen Mischung aus Realismus und Phantasmagorie verwandelt Jáchym Topol den Schauplatz seines neuen Romans „Nachtdienst“ immer mehr in einen apokalyptischen Raum. Er erzählt mit großer Intensität vom Übergang zwischen Kindheit und Erwachsensein und von den Träumen und Ängsten, die den Anbruch einer neuen Zeit begleiten.
Jáchym Topol, 1962 in Prag als Sohn des Dramatikers Josef Topol geboren, war ein Star des literarischen und musikalischen Underground vor 1989. Als Jugendlicher unterzeichnete er die Charta 77, gab die „Revolver Revue“ heraus und arbeitete als Heizer und Lagerarbeiter. In den neunziger Jahren studierte er Ethnologie, bereiste als Journalist und Drehbuchautor Osteuropa. In deutscher Übersetzung erschienen „Engel EXIT“ (1997), „Die Schwester“ (1998) und „Nachtarbeit“ (2003, Suhrkamp Verlag). Eva Profousová, geboren 1963 in Prag, lebt seit 1983 in Hamburg, freiberufliche Übersetzerin un Publizistin, seit 2002 wissenschaftliche Mitarbeiterin der „Tschechischen Bibliothek“.
Mi 19. November 2003, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Einführung: Eva Profousová | |
Eva Profousová | |
Mitveranstalter: prolit, Salzburger Buchwoche |

Themenwechsel – Erwin Einzinger
Nun aber rasch zurück in eine Gegenwart, die oft genug
Auf einem Auge blind ist. Feuer in der Muldenstraße.
Und der von Spraykünstlern verzierte Güterzug steht immer
Noch auf einem Abstellgleis, wo Disteln wachsen.
Wir wollten Erwin Einzinger zum 70. Geburtstag gratulieren und haben ihm ein SALZ „geschenkt“ – und sind von ihm beschenkt worden mit einer Vielzahl an neuen Gedichten, Zeichnungen und Collagen aus vielen Jahren. Sie finden Sie verstreut in dieser SALZ-Ausgabe.
Erwin Einzinger hat Autorinnen und Autoren zum Themenwechsel eingeladen und alle, die es irgendwie einrichten konnten, sind dieser ...
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