Japan.Echos
Zur zeitgenössischen japanischen Literatur
„Die unverständlichen Zeichen als Projektionsfläche machten mich zu einem Japan-Erfinder und nicht zu einem Analphabeten“, schreibt Lydia Mischkulnig in Zum Kärnten in Japan. Japan-Bilder werden nicht nur aus räumlicher und kultureller Distanz entworfen, sondern entfalten sich auch in der japanischen Literatur stetig neu. Im Literaturfrühstück wird die Vielfalt dieser Bilder in ausgewählten zeitgenössischen japanischen Prosatexten gezeigt. Dabei gehen wir nicht von kanonischen Texten aus, die eine Repräsentativität von Literatur und Japan-Bildern suggerieren würden. Vielmehr sollen Besonderheiten vielgestaltiger Prosatexte Wegbegleiter durch die Begehung der zeitgenössischen japanischen Literatur sein: Thematisch reicht sie vom Lebensalltag von Frauen, dem Umgang mit Minderheiten, der Kluft zwischen Tradition und Gegenwart bis zu sozialkritischer Dystopie. Widersprüchlichkeiten und Inkohärenzen werden produktiv gemacht und sollen Lust auf Japan-Lektüre machen.
Johanna Öttl, Literaturwissenschaftlerin und -vermittlerin in Salzburg und Wien, Dissertantin am Schwerpunkt Wissenschaft und Kunst (Salzburg), rezensiert regelmäßig für Die Presse und ist verantwortlich für das Lyrikprogramm der Edition hochroth Wien. Beim Literaturfrühstück erzählt Johanna Öttl – wie immer bei Kaffee und Kipferl, solange der Vorrat reicht – über zeitgenössische japanische Literatur.
Do. 05. Oktober 2017, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 6,– € | Ermäßigt: 4,– € | Mitglied: 4,– € |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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