Jonas Lüscher
KraftWie viel kostet eine bessere Welt? Eine Million Dollar. So viel erhält, wer die Preisfrage überzeugend beantworten kann, die an der Stanford University von einem kalifornischen Multimillionär ausgeschrieben wird: Wer die Lösung auf die Frage findet, warum alles, was ist, gut ist und wie wir es dennoch verbessern können, wird mit der Preissumme von einer Million Dollar belohnt. Richard Kraft wird von seinem Freund und Kollegen dazu eingeladen, an dem Gewinnspiel für die intellektuelle Elite teilzunehmen, diese Theodizeefrage sollte dem Rhetorik-Ordinarius an der Universität Tübingen keine Probleme machen. Doch regt den Antihelden Kraft nicht die philosophische Herausforderung an, nach Kalifornien zu reisen, sondern vielmehr das Geld: Mit dem Preisgeld hofft sich der Professor aus seiner zweiten Ehe freizukaufen.
Der erste Roman von Jonas Lüscher ist „Campus-Roman, Gelehrtensatire und beinharte Kapitalismuskritik“ zugleich; dabei findet Lüscher einen eigenen Stil: Mit „Souveränität und Leichtfüßigkeit“ verdichtet der Autor eng verwobene Motive und philosophische Exkurse zu einer „luziden Gegenwartsparabel“ (SZZ). Jonas Lüscher zeigt mit Ironie, was passiert, wenn der Intellektualismus gegen unsere Gegenwart nicht mehr ankommt.
Jonas Lüscher, geboren 1976 in Zürich, wuchs in Bern auf, wo er am Evangelischen Lehrerseminar Muristalden zum Primarlehrer ausgebildet wurde, danach Studium der Philosophie in München und wissenschaftliche Mitarbeit an der LMU München und an der ETH Zürich. Die vielbeachtete und ausgezeichnete Novelle „Frühling der Barbaren“ (C. H. Beck) wurde 2013 für den Deutschen Buchpreis und den Schweizer Buchpreis nominiert.
Mi. 05. April 2017, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 8,– € | Ermäßigt: 6,– € | Mitglied: 4,– € | |
Reservierung: 0662 422 411 | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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