Josef Haslinger
Hausdurchsuchungen im ElfenbeinturmIst die politische Meinung von Schriftstellern relevanter als die von Metzgern? Oder nur besser formuliert? Woher kommt der Gestus des Auserwähltseins, der so oft das Gehabe von Autoren und Intellektuellen prägt? Was zeichnet die Literatur gegenüber anderen Medien aus? Warum gibt es so große intellektuelle Widerstände dagegen, die „popular culture“ als demokratischen Gewinn zu begreifen? Produziert die Pop-Musik mehr als Zerstreuung? War nicht zum Beispiel die Rap-Musik ursprünglich ein Aufstand? Fragen wie diesen geht Josef Haslinger in seinem neuen Essayband nach. Er ist ein Schriftsteller, der genau weiß, dass die Dichtung ihre eigenen Gesetze hat und man ihr Gewalt antäte, wollte man sie zu propagandistischen Zwecken einsetzen. Aber Haslinger ist auch ein Autor, der darauf besteht, dass Prosa wichtige Berührungspunkte mit der politischen Realität hat und haben muss.
Di. 11. März 1997, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
Aktuelle Ausgabe bestellen SALZ 198

Nahaufnahmen 30
SALZ 197
Erste Lektüren
SALZ 196