Joseph Zoderer
Das SchildkrötenfestLoris ist auf der Suche nach dem Leben, auf der Suche nach sich Selbst – „Er lebte, er spürte, wie er sich Zeit ließ, um zu leben“ – und geht auf Reisen. 1200 Meilen ist die Busfahrt in Mexiko lang. Neben ihm sitzt Nives. Auch sie ist unterwegs zu sich selbst. Vorerst scheint es eine zufällige Begegnung zu sein, doch beide werden schon bald in einen Strudel der Liebe hineingezogen und ebenso schnell wieder herausgeworfen. Das Wunder kommt und geht als Laune des Schicksals. Zoderers Roman „Das Schildkrötenfest“ erzählt von der Sehnsucht nach der Eindeutigkeit der Gefühle, von dem Abenteuer des Sich-Verliebens und von den Fluchtmanövern, die wir alle inszenieren, um nicht schutzlos dazustehen. Die Handlung in diesem Roman vollzieht sich ohne Vergangenheits- und Zukunftsperspektive, sie ist ganz und gar im Sein und Jetzt verankert. Sie wird in einem Atemzug erzählt und kann auch so gelesen werden.
Mi. 13. November 1996, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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