Judith Kuckart
Die schöne FrauDie einunddreißigjährige Bertha ist Schauspielerin. Sie führt ein langweiliges, trauriges Leben als Dramaturgin in einem Provinztheater. Einzige Abwechslung sind flüchtige Beziehungen zu Männern, gespielte Leidenschaften, ins Leere gerichtetes Begehren. Eines Tages dringt in Form von Briefen die Vergangenheit der Mutter und der Großmutter in ihr Leben ein: Bertha ist in der zweiten Generation ein Kind aus dem Lebensborn, einer Einrichtung der Nationalsozialisten zur Zucht der arischen Rasse. Judith Kuckart führt vor, wie sich eine Geschichte, die abgeschlossen zu sein scheint, weitererzählt im Leben einer Nachgeborenen, wie die erotischen Muster der Großmutter fortleben in der Enkelin. Wie schon in ihrem Roman „Wahl der Waffen“, wo die Autorin über die Motive einer Terroristin der „Bewegung 2. Juni“ schreibt, wird auch in ihrem neuen Buch Politisches mit Erotischem verbunden.
Mi 25. Oktober 1995, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Nahaufnahmen 29
Nahaufnahmen 29 und wir können nicht anders als gratulieren:
Kathrin Röggla und Laura Freudenthaler zu den Salzburger Preisen – aber natürlich auch zu ihren neuen Büchern.
Marlen Mairhofer zum Jahresstipendium – der hier abgedruckte Text lässt uns schon jetzt auf das Buch freuen.
Nasima Sophia Razizadeh zum H. C. Artmann-Stipendium, das leider schon wieder vorüber ist, aber hier gibt es Gedichte zu lesen, die auch in Salzburg entstanden sind, wie unschwer zu erkennen ist.
Elisabeth Reichart, Klemens Renoldner und Margit Schreiner zum runden Geburtstag, den alle drei Autor:innen in diesem Jahr gefeiert haben, die Hommagen von Hans Höller, Erwin Einzinger ...
Aktuelle Ausgabe bestellen SALZ 193