Judith Kuckart
Die schöne FrauDie einunddreißigjährige Bertha ist Schauspielerin. Sie führt ein langweiliges, trauriges Leben als Dramaturgin in einem Provinztheater. Einzige Abwechslung sind flüchtige Beziehungen zu Männern, gespielte Leidenschaften, ins Leere gerichtetes Begehren. Eines Tages dringt in Form von Briefen die Vergangenheit der Mutter und der Großmutter in ihr Leben ein: Bertha ist in der zweiten Generation ein Kind aus dem Lebensborn, einer Einrichtung der Nationalsozialisten zur Zucht der arischen Rasse. Judith Kuckart führt vor, wie sich eine Geschichte, die abgeschlossen zu sein scheint, weitererzählt im Leben einer Nachgeborenen, wie die erotischen Muster der Großmutter fortleben in der Enkelin. Wie schon in ihrem Roman „Wahl der Waffen“, wo die Autorin über die Motive einer Terroristin der „Bewegung 2. Juni“ schreibt, wird auch in ihrem neuen Buch Politisches mit Erotischem verbunden.
Mi 25. Oktober 1995, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Nahaufnahmen 28
Nahaufnahmen 28 geben Einblick in ausgezeichnete und neue Literatur in und aus Salzburg.
Am Beginn steht diesmal die geniale Georg-Trakl-Preisträgerin Brigitta Falkner – ihr Text ist nicht vom Bild zu trennen. Die Laudatio von Oswald Egger ist als work in progress in unserer Zeitschrift abgebildet. Mit drei Vorabdrucken – Bodo Hell, Anna-Elisabeth Mayer und Gudrun Seidenauer – können Sie in kommende Bücher hineinlesen, sowie in aktuell entstehende Gedichtzyklen – Tom Schulz, Christian Lorenz Müller und Roswitha Klaushofer. Und noch einiges mehr gibt es zu entdecken. Nachlesen können Sie außerdem drei Texte, die Cornelia Travnicek, Didi Drobna und Katharina Tiwald ...
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