Judith Kuckart
Lenas Liebe„Wer erzählt, hat eine Frage“, heißt es im Roman. Aber nicht nur einer Frage, sondern vielen Fragen wird hinterhergefahren und hinterhererzählt. Lena ist Schauspielerin gewesen, bis sie nach dem Tod ihrer Mutter zurück in die Kleinstadt geht und sich auf die Suche nach Erinnerungen macht. Sie mietet sich bei Julius Dahlmann ein, der ihre Mutter ein Leben lang vergeblich geliebt hat, und trifft auf ihren früheren Geliebten Ludwig, einen melancholischen Priester. „Lenas Liebe“ erzählt von der Autofahrt dreier Menschen durch Polen, jeder mit einer anderen Geschichte. Der Fokus der Geschichten bleibt Auschwitz, der symbolische Ort für die Katastrophengeschichte des 20. Jahrhunderts. „Dies ist kein Roman, der den Leser am Ende durchatmen läßt, weil er wieder ein Stück Welt erklärt bekommen hat. (…) Im Spannungsfeld zwischen der Geschichte und ihren Gefühlen befinden sich Gestalten, denen nicht beizukommen ist. So ist das ein Buch, das man, wenn man es gelesen hat, nicht zu Ende gebracht hat.“ (Der Standard)
Judith Kuckart, geboren 1959 in Schwelm (Westfalen), lebt nach dem Studium der Literatur- und Theaterwissenschaften und einer Tanzausbildung als Autorin, Dramatikerin und Regisseurin in Zürich und Berlin. Neben einigen Theaterstücken erschienen von ihr die Romane „Wahl der Waffen“ (1990), „Die schöne Frau“ (1994), „Der Bibliothekar“ (1998) und im DuMontLiteraturverlag 2002 „Lenas Liebe“. Judith Kuckart wurde u.a. mit dem Rauriser Literaturpreis und dem Stipendium der Villa Massimo ausgezeichnet.
Mi 15. Mai 2002, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Moderation: Anton Thuswaldner | |
Einführung: Anton Thuswaldner |

Einsamkeit
Ich suche nur nach mehr Raum für meine Einsamkeit.
Hamed Abboud
Entsteht eine neue SALZ-Ausgabe, fühlen wir uns immer beschenkt: Es war uns ein Anliegen, eine Ausgabe zum Thema „Einsamkeit“ zu gestalten. Jeder Text erwies sich als eine Überraschung. „Einsamkeit“ erschien uns fast zu naheliegend, ist das Schreiben doch eine einsame Tätigkeit, heißt es zumindest. Dass dabei der Raum für das Schreiben erkämpft werden muss, haben bis heute insbesondere Autorinnen eingefordert. In dieser SALZ-Ausgabe erweisen sich die Räume des Schreibens als vielfältig, immer noch umkämpft und manchmal schwer zugänglich, obwohl mit Türen ...
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