Julia Weber
Immer ist alles schön„Ich denke, könnten wir neben dieser aufgeweichten Welt nochmals eine komplette Welt haben, eine weniger komplizierte, eine mehr mit Tieren als mit Menschen, dann wäre es gut“. Anais und ihr Bruder Bruno leben bei ihrer unzuverlässigen Mutter, die zu viel trinkt und ein unstetes Leben führt. Eines Tages verlässt die Mutter die Kinder. Zurück bleibt ein Brief, in dem sie ihre Liebe zu ihren „Tierchen“ beteuert. Die Geschwister ziehen sich in eine Fantasiewelt zurück. Ihre Wohnung wird mehr und mehr zu ihrem Rückzugsort, in die Fremde keinen Zutritt haben.
Mit präziser Sprache schildert Julia Weber die Welt einer kleinen Familie, in der eine gängige Ordnung fehlt. Anais und ihre Mutter kommen zu Wort, aus unterschiedlichen Perspektiven arbeitet sich der Roman an den Widerständen zwischen Mutter und Tochter ab. Julia Weber lässt die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Illusion verwischen, sie bringt „mit ihrer poetischen Prosa Glanz hervor“ (Beatrice Eichmann-Leutenegger, NZZ).
Julia Weber wurde 1983 in Moshi (Tansania) geboren. Von 2009 bis 2012 studierte sie Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Ihr Debüt „Immer ist alles schön“ erschien 2017 im Limmat Verlag. Der Roman war für den Schweizer Buchpreis 2017 nominiert und steht auf der Shortlist für den Rauriser Literaturpreis 2018.
Do. 05. April 2018, 17:00 Uhr | |
Heimalm, Rauris | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Rauriser Literaturtage | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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