Jury Andruchowytsch
„Ein bißchen Sisyphos, ein bißchen Sacher-Masoch“, lautet die Selbstbeschreibung des ukrainischen Schriftstellers im Jahr 2007. Die „orange Revolution“ liegt weit zurück, fast alle Hoffnungen sind begraben, „fangen wir wieder von vorn an …“ In seinen Essays des Bandes „Engel und Dämonen der Peripherie“ setzt Andruchowytsch die literarischen und geopoetischen Erforschungen des „Letzten Territoriums“ (2003) fort. Fasziniert von der Ungleichzeitigkeit von Kommerzialisierung, Folklore, Resowjetisierung und Habsburg-Nostalgie reist Karl-Joseph Zumbrunnen, österreichischer Fotograf mit galizischen Wurzeln, in seinem Roman „Zwölf Ringe“ in den neunziger Jahren mehrmals durch die Ukraine. „Andruchowytsch hat es aufs Paradox angelegt: auf die Verbindung von Katastrophe und Karneval, von Poesie und schwarzem Humor, von Phantastik und Sozialkritik“. (Ilma Rakusa, NZZ) In seinem jüngsten Roman „Geheimnis“ sprechen Egon Alt und Juri Andruchowytsch in Berlin sieben Tage lang über dessen Leben als Schriftsteller und die Zeit, in der er lebt. Selten greifen Privates und Politisches so eng ineinander wie in diesem ironischen Porträt eines Autors, der sich selbst nicht über den Weg traut. Im Rahmen seiner Poetikvorlesung „Geopoetische Zonen Europas“ wird Juri Andruchowytsch an diesem Abend aus seinen Werken lesen.
Juri Andruchowytsch, geboren 1960 in Iwano- Frankiwsk/Westukraine, dem früheren galizischen Stanislau, studierte in Lemberg und Moskau und lebt nach Aufenthalten in Westeuropa und den USA heute wieder in Iwano-Frankiwsk. Er debütierte als Lyriker, publizierte Essays und zahlreiche Artikel zu aktuellen Themen, 2006 wurde er mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. Zuletzt erschienen in deutscher Übersetzung von Sabine Stöhr im Suhrkamp Verlag der Essayband „Engel und Dämonen der Peripherie“ (2007) und die Romane „Zwölf Ringe“ (2005), „Moscovadia“ (2006), „Geheimnis“ (2008).
Mi 09. Juni 2010, 20:00 Uhr | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Fachbereich Germanistik, Stefan Zweig Zentrum, Stefan-Zweig-Gesellschaft |

Aus dem Rahmen
So
Anregend
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Zeitgenössisches
Dieser Aussage zu entsprechen ist eine Herausforderung, die sich für die Literatur, die Literaturzeitschriften und die Literaturfestivals gleichermaßen stellt und die wir in SALZ (nicht nur) mit dieser Ausgabe zu den Rauriser Literaturtagen annehmen wollen.
Der Dank gebührt all den Autorinnen und Autoren, die von Ines Schütz und Manfred Mittermayer zu den Literaturtagen nach Rauris eingeladen wurden und die uns neue Texte, Gedichte, Graphic Novels geschickt, den Laudatoren, die vorab die Aufgabe der Würdigung der Preisträger*innen Marcus ...
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