Sabine Gruber
Daldossi oder Das Leben des AugenblicksDer erfolgreiche Fotograf Bruno Daldossi ist auf die Arbeit in Krisen- und Kriegsgebieten spezialisiert. Jahrelang fotografiert er für ein Hamburger Magazin im Sudan oder in Afghanistan, in Tschetschenien oder im Irak; mit Anfang Sechzig geht er nur noch zögerlich auf gefährliche Missionen. Dann verlässt ihn seine langjährige Lebensgefährtin Marlis völlig überraschend wegen eines anderen Mannes. Für Daldossi bricht eine Welt zusammen. Und in seine Trauer um den Liebesverlust mischt sich immer stärker die Frage: Wie geht man mit dem Leid der Welt um, das Daldossi schon so lange in seinen Bildern dokumentiert? Wie lernt man damit leben? Und wie viel Wahrheit halten wir aus? Daldossi freundet sich schließlich mit der Journalistin Johanna Schultheiß an, die aus Lampedusa berichten soll, und reist ihr nach. Und er versucht, Marlis zurückzugewinnen und wenigstens für eins der Schicksale Verantwortung zu übernehmen, die seinen Weg gekreuzt haben.
Dicht, präzise, kühn und spannend verwebt Sabine Gruber journalistische Wahrheitsfindung mit einer Geschichte über Krieg, Krisen – und eine große Liebe.
Sabine Gruber, geboren 1963 in Meran, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Anton Wildgans-Preis, Robert Musil-Stipendium, Veza Canetti-Preis der Stadt Wien und 2016 Österreichischer Kunstpreis für Literatur. Zuletzt erschien ihr Roman „Daldossi oder Das Leben des Augenblicks“ (C.H. Beck, 2016).
Mo 24. Oktober 2016, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 8,– € | Ermäßigt: 6,– € | Mitglied: 4,– € | |
Reservierung: Tel. 0662 422 411 | |
Moderation: Christa Gürtler |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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