Katja Lange-Müller
Die LetztenEine Frau und drei Männer bilden die Belegschaft in Udo Posbichs privater Druckerei im Ostberlin der siebziger Jahre. Allesamt sind sie Sonderlinge, Fritz, der „King of linotype“, der schizophrene Drucker Manfred, Willi, der „aussah wie eine Fleisch gewordene Bleivergiftung oder richtiger wie zu einer Bleivergiftung gewordenes Fleisch“ und die Erzählerin, die liebeskranke „Püppi“. Sie hat am ersten Tag ihren Facharbeiterbrief vorgelegt, sodaß die Kollegen wissen, woran sie zweifeln, daß die linkshändige „Püppi“ Setzerin ist. Katja Lange Müller erzählt in ihrem ersten Roman „Die Letzten. Aufzeichnungen aus Posbichs Druckerei“ virtuos und voller lakonischem Humor vom Ende eines Berufsstandes und einer Technologie, vom Ende der Schrift und den Zwischen-Räumen zwischen den Buchstaben und Texten. Es gelingt ihr „ohne Überzeichnungen und mit Teilnahme von einem vergangenen Beruf und Milieu zu erzählen und die Leser zwischen Lachen und Gänsehaut im Gleichgewicht zu halten.“ (Ingo Schulze)
Katja Lange Müller, geboren 1951 in Ostberlin, absolvierte eine Schriftsetzerlehre, arbeitete später als Hilfspflegerin auf psychiatrischen Stationen, lebte ein Jahr in der Mongolei und verließ 1984 die DDR. 1986 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis und publizierte ihr erstes Buch „Wehleid – wie im Leben“. Für den Text „Verfrühte Tierliebe“ erhielt sie 1995 den Alfred-Döblin-Preis, 1996 den Berliner Literaturpreis. Ihr erster Roman „Die Letzten. Aufzeichnungen aus Udo Posbichs Druckerei“ ist 2000 bei Kiepenheuer & Witsch erschienen. Büchertisch: Kelten Buchhandlung Hallein
Di 11. Dezember 2001, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Nahaufnahmen 29
Nahaufnahmen 29 und wir können nicht anders als gratulieren:
Kathrin Röggla und Laura Freudenthaler zu den Salzburger Preisen – aber natürlich auch zu ihren neuen Büchern.
Marlen Mairhofer zum Jahresstipendium – der hier abgedruckte Text lässt uns schon jetzt auf das Buch freuen.
Nasima Sophia Razizadeh zum H. C. Artmann-Stipendium, das leider schon wieder vorüber ist, aber hier gibt es Gedichte zu lesen, die auch in Salzburg entstanden sind, wie unschwer zu erkennen ist.
Elisabeth Reichart, Klemens Renoldner und Margit Schreiner zum runden Geburtstag, den alle drei Autor:innen in diesem Jahr gefeiert haben, die Hommagen von Hans Höller, Erwin Einzinger ...
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