Katzelmacher
Rainer Werner Fassbinder
„Einfach so mit einem Fremden, das kann man doch nicht“: Der griechische Gastarbeiter Jorgos trifft in München auf eine Gruppe junger Leute, deren Zusammensein von ritualisierten Umgangsformen, Sprachlosigkeit, Langeweile und kleinbürgerlicher Borniertheit geprägt ist. Das Auftauchen von Jorgos, gespielt von Rainer Werner Fassbinder, verspricht eine Veränderung der eintönigen Beziehungen, indem sich die Gruppe gemeinsam gegen den Fremden wendet, bis hin zu Exzessen der Gewalt.
Fassbinder geht in diesem frühen Film, der auf seinem gleichnamigen Theaterstück basiert, auf überzeugende Weise der besonders nach dem Jahr 1968 brennenden Frage nach dem politischen Auftrag der Wirklichkeitsdarstellung im Film nach. Durch formale Distanz und performative Nähe führt er die bürgerliche Haltung kritisch vor.
BRD 1969; Regie und Drehbuch: Rainer Werner Fassbinder; Kamera: Dietrich Lohmann; mit: Rudolf Waldemar Brem, Rainer Werner Fassbinder, Irma Herrmann, Hans Hirschmüller, Hanna Schygulla, Elga Sorbas, Lilith Ungerer u.a.; 88 Minuten
Mi. 14. März 2018, 19:30 Uhr | |
DAS KINO, Giselakai 11 | |
Vollpreis: Kartenpreis DAS KINO / Mitglied: Eintritt frei | |
Reservierung: Tel. 0662/873100-15 | |
Einführung: Manfred Mittermayer | |
Mitveranstalter: DAS KINO |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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