Lachen in Dur und Moll
„Humor ist, wenn man trotzdem lacht“ – eine weit verbreitete Redensart. Worüber lachen wir in der Literatur? Über Kontraste und Konflikte, wie in der Komödie, die scheinbare Werte entlarvt und menschliche Schwächen bloßlegt. Über eine witzige Pointe, die unsere gespannte Erwartung in eine andere Richtung lenkt, eine unerwartete, komische eben. Über Satirisches, das durch Übertreibung und mitunter beißenden Spott Zustände anprangert und der Lächerlichkeit preisgibt. Lachen schafft Distanz. Wenn man über Irrtümer oder missliche Situationen scherzen kann, erleichtert das. Es hilft auch beim Nachdenken über neue Wege, hilft über Enttäuschendes hinwegzukommen, tötet die Macht der Vergangenheit. Nicht zuletzt amüsiert uns das geistreiche Spiel mit Worten, mit deren Doppeldeutigkeit oder Klangähnlichkeit, woraus sich witzige Effekte ergeben können. Auch abseitige Assoziationen und freche Kombinationen im Sprachlichen, wie sie etwa H.C. Artmann, Ernst Jandl und Karl Valentin einfielen, reizen zum Lachen. Dasselbe gilt für Dialektgedichte und ihren Kontrast zwischen scheinbar schlichter Sprache und verqueren Gedanken. Guter Humor ist oft hintergründig. Anhand unterschiedlichster Texte, vom Dialektgedicht über das Dramolett bis zum Roman, besteht die Möglichkeit, sich an fünf Abenden in der Literaturwerkstatt mit Ilse Gottschall lachend mit launigen Autor/inn/en auseinanderzusetzen. Von Amanshauser und Brandstetter über Fian und Genazino reicht das Angebot, bis zu Berger, Hotschnig, Vertlib und manch anderen. Ilse Gottschall, zuletzt Lehrtätigkeit, seit 1977 Wahl-Salzburgerin und langjährige Leiterin der Lesewerkstatt-Literatur.
Termine: Mo 4. und Mo 18. Oktober, Mo 8., Mo 22. und Mo 29. November, jeweils 18.30 Uhr
Mo 04. Oktober 2010, 18:30 Uhr bis Di 29. November 2016 | |
Literaturhaus Salzburg | |
45,- € |

Themenwechsel – Erwin Einzinger
Nun aber rasch zurück in eine Gegenwart, die oft genug
Auf einem Auge blind ist. Feuer in der Muldenstraße.
Und der von Spraykünstlern verzierte Güterzug steht immer
Noch auf einem Abstellgleis, wo Disteln wachsen.
Wir wollten Erwin Einzinger zum 70. Geburtstag gratulieren und haben ihm ein SALZ „geschenkt“ – und sind von ihm beschenkt worden mit einer Vielzahl an neuen Gedichten, Zeichnungen und Collagen aus vielen Jahren. Sie finden Sie verstreut in dieser SALZ-Ausgabe.
Erwin Einzinger hat Autorinnen und Autoren zum Themenwechsel eingeladen und alle, die es irgendwie einrichten konnten, sind dieser ...
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