Lady Macbeth
Nikolai Leskow1865 erschien in der Zeitschrift Epoche, deren Redakteur Fjodor Michailowitsch Dostojewski war, die Novelle „Die Lady Macbeth unseres Landkreises“ des jungen russischen Schriftstellers Nikolai Leskow. Der heute geläufige Titel „Die Lady Macbeth aus dem Landkreis Mzensk“ ist besonders durch Dmitri Schostakowitschs Vertonung des Stoffes in der Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ (1934) bekannt geworden.
Leskows Novelle wurde aber auch mehrmals verfilmt. Der britische Regisseur William Oldroyd nimmt sie als Ausgangspunkt für seine Erzählung vom blutigen Befreiungskampf einer jungen Frau im 19. Jahrhundert und lässt in seiner Bildsprache die Themen als bis in die Gegenwart aktuell erscheinen. Als intimes Kammerspiel inszeniert, vermittelt „Lady Macbeth“ die Starre und Enge, die der Protagonistin in der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts auferlegt waren. Ein bemerkenswertes Debüt von Florence Pugh als Hauptdarstellerin – zuerst Opfer, dann Täterin.
GB 2016; Regie: William Oldroyd; Drehbuch: Alice Birch; Musik: Dan Jones; Kamera: Ari Wegner; mit: Florence Pugh, Cosmo Jarvis, Christopher Fairbank u.a.; 89 Min.; engl. OmU
Mi 20. April 2022, 19:30 Uhr | |
DAS KINO, Giselakai 11 | |
Vollpreis: Kartenpreis DAS KINO / Mitglied: Eintritt frei | |
Reservierung: T. 0662 873100 15 oder online | |
Einführung: Manfred Mittermayer | |
Mitveranstalter: DAS KINO |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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