Leo Truchlar
Die Erfindung der WirklichkeitIn seinem jüngsten Buch „Die Erfindung der Wirklichkeit. Vergleichende Lektüren“ setzt sich Leo Truchlar mit der Welt der Wörter, Klänge und Farben auseinander, aber auch mit der Welt der Intoleranz, Ausbeutung und Entmenschlichung. Er versucht die Fragen, wie wir leben, wozu wir erinnern, was wir erwarten, zu thematisieren und zumindest vorläufig und partikular zu beantworten.
Leo Truchlar kombiniert wissenschaftliche (populärwissenschaftliche, unwissenschaftliche) und künstlerische Verfahrensweisen, unterschiedlichste Perspektiven, Schreibmodi und Sprachrepertoires. Er generiert Textualität vor allem und insbesondere als Prozess, zu dessen Verwirklichung der Leser und die Leserin stets von neuem – implizit und ausdrücklich, offen und chiffriert – aufgerufen werden, situationsspezifisch polyvalent, im prekären Changieren zwischen Weltsucht und Weltflucht. Und er erdenkt und erträumt dabei in vergleichenden Lektüren eine Wirklichkeit, in der Solidarität, Verantwortung und – last but not least – das Poetische das Sagen haben: a text, in which ideologies crumble and trees burst into song.
In Lesung und Gespräch mit dem Salzburger Literaturwissenschafter Hans Höller präsentiert Leo Truchlar seine vergleichenden Lektüren, in denen er ein genaues Gespür entwickelt für unsere condition humaine, für Begegnungen und Berührungen, für Wägbares und Unwägbares; für das Lächeln der Vernunft, für die List der Geschichte – und für die Erfindung der Wirklichkeit.
Leo Truchlar, geboren 1939, ist emeritierter Universitätsprofessor an der Amerikanistik der Universität Salzburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Gegenwartsliteraturen in englischer Sprache, Literatur und andere Künste, Texttheorie und Textkonstitution sowie vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft.
Di. 05. April 2011, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Moderation: Hans Höller | |
Einführung: Hans Höller |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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