Leben.Schreiben
Die zweitägige Veranstaltung „Leben.Schreiben“ präsentiert verschiedene literarische Zugänge zum autobiographischen Schreiben. Die Literaturwissenschaftlerin Ulrike Tanzer wird in ihrem Vortrag „Erzähltes Ich. Anmerkungen zur Autobiographie“ das Thema aufblättern, und im Anschluß daran werden Rada Biller (Einführung: Petra Nagenkögel) und Hans- Georg Behr (Einführung: Jochen Jung) lesen. Baku – Moskau – Stalingrad – Prag – Hamburg. Das sind die Lebensstationen Rada Billers und ihres literarischen Alter Ego Lea T. in ihrem autobiographischen Roman „Melonenschale“, einem melancholischen Buch über Emigration und Selbstfindung. In Hans-Georg Behrs „Fast eine Kindheit“ entfaltet sich Station um Station, Kapitel um Kapitel „eine Erzählung, in der die Historie selbst die Hauptfigur ist, die Geschichte von Kriegs- und Nachkriegsösterreich. Sie ist Fleisch geworden in einer Familie, in der Adel, Nationalsozialismus und Kirche wechselweise bestimmend sind wie Wind und Wetter, Leben und Tod.“ (Jochen Jung, Die Zeit)
Hans-Georg Behr, geboren 1937 in Wien, lebt in Hamburg, schreibt seit 1955 Kurzgeschichten und arbeitete an verschiedenen Kleinstkunstbühnen, absolvierte ein Medizinstudium, war Regieassistent bei Fritz Kortner, seit 1971 schreibt er für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften (u.a. Die Zeit, Geo, Spiegel) und gilt als Hanfexperte; zahlreiche Buchveröffentlichungen, „Fast eine Kindheit“ erschien 2002 im Eichborn Verlag.
Rada Biller, geboren 1930 in Baku, lebte in Moskau, Baschkirien und Stalingrad, nach ihem Studium der Geographie in Moskau zog sie in den 50er Jahren nach Prag, 1970 emigrierte sie mit ihrer Familie nach Hamburg, wo sie heute lebt. Dort forschte sie am Außenwirtschaftsinstitut der Hamburger Universität und schrieb Prosaskizzen und Kurzgeschichten. Ihr Debüt „Melonenschale. Lebensgeschichten der Lea T.“ erschien 2003 im Berlin Verlag.
Ulrike Tanzer, geboren 1967 in Steyr, Studium der Germanistik und Anglistik in Wien und Salzburg, seit 1996 Univ.-Assistentin am Institut für Germanistik in Salzburg, zahlreiche Publikationen zur Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, u.a. zu Ebner-Eschenbach, Hofmannsthal, und zur Literaturdidaktik.
Fr 24. Oktober 2003, 19:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Einführung: Jochen Jung, Petra Nagenkögel |

Abgelichtet
„Den Menschen, der auf dem Portrait abgebildet ist, gibt es so nicht. Es gibt nur die Vorstellungen, die man sich von ihm macht. Und wann wurden, darf man sich fragen, unsere Vorstellungen je der Vielfältigkeit und Widersprüchlichkeit anderer gerecht?“
Diese Ambivalenz wird nicht nur von Iris Wolff betont, ambivalente Empfindungen und Eindrücke
sind es auch, die viele der Autorinnen und Autoren dieser SALZ-Ausgabe zum Thema AutorInnenfotografie zum Ausdruck bringen.
Autorschaft ist schon lange undenkbar ohne die fotografische Inszenierung der Person der Autorin, des Autors, spätestens seit der Etablierung einfacher und günstiger Vervielfältigungstechniken ...
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