Literatur und Widerstand

Vom Begriff „engagierte Literatur“ halte sie nichts, meinte Ilse Aichinger einmal. Es sein Pleonasmus. Denn wenn sie nicht von vornherein engagiert wäre, wäre sie keine. Dennoch sind die Formen, Stilrichtungen und Themenstellungen von Literatur, die sich mit Gedichten, Erzählungen, Essays oder Theaterstücken gegen das Bestehende wenden, von größter Vielfalt. „Seid unbequem, seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt“, schrieb Güther Eich in seinem Hörspiel „Träume“ in den fünfziger Jahren. Widerstand mit Worten kann offen auftreten, lautstark sein Recht einfordern, sich gegen Menschen, Systeme oder Weltanschauungen wenden. Er kann sich aber auch, wie in Diktaturen üblich, in ein verbergendes Gewand hüllen, sich verschlüsselt ausdrücken, um keine eindeutige Handhabe für Verfolgung und Repressalien zu bieten. Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – wird Brita Steinwendtner, Leiterin der Rauriser Literaturtage, Schriftstellerin und Literaturkritikerin einige Mosaiksteine zum umfassenden Bild von Literatur und Widerstand zur Diskussion stellen.
Do 06. April 2000, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Themenwechsel – Erwin Einzinger
Nun aber rasch zurück in eine Gegenwart, die oft genug
Auf einem Auge blind ist. Feuer in der Muldenstraße.
Und der von Spraykünstlern verzierte Güterzug steht immer
Noch auf einem Abstellgleis, wo Disteln wachsen.
Wir wollten Erwin Einzinger zum 70. Geburtstag gratulieren und haben ihm ein SALZ „geschenkt“ – und sind von ihm beschenkt worden mit einer Vielzahl an neuen Gedichten, Zeichnungen und Collagen aus vielen Jahren. Sie finden Sie verstreut in dieser SALZ-Ausgabe.
Erwin Einzinger hat Autorinnen und Autoren zum Themenwechsel eingeladen und alle, die es irgendwie einrichten konnten, sind dieser ...
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