Literaturfrühstück mit Brita Steinwendtner

Literatur und Widerstand

© Fritz Lorber

Vom Begriff „engagierte Literatur“ halte sie nichts, meinte Ilse Aichinger einmal. Es sein Pleonasmus. Denn wenn sie nicht von vornherein engagiert wäre, wäre sie keine. Dennoch sind die Formen, Stilrichtungen und Themenstellungen von Literatur, die sich mit Gedichten, Erzählungen, Essays oder Theaterstücken gegen das Bestehende wenden, von größter Vielfalt. „Seid unbequem, seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt“, schrieb Güther Eich in seinem Hörspiel „Träume“ in den fünfziger Jahren. Widerstand mit Worten kann offen auftreten, lautstark sein Recht einfordern, sich gegen Menschen, Systeme oder Weltanschauungen wenden. Er kann sich aber auch, wie in Diktaturen üblich, in ein verbergendes Gewand hüllen, sich verschlüsselt ausdrücken, um keine eindeutige Handhabe für Verfolgung und Repressalien zu bieten. Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – wird Brita Steinwendtner, Leiterin der Rauriser Literaturtage, Schriftstellerin und Literaturkritikerin einige Mosaiksteine zum umfassenden Bild von Literatur und Widerstand zur Diskussion stellen.

Do 06. April 2000, 10:30 Uhr
Literaturhaus Salzburg