Literatur und Widerstand

Vom Begriff „engagierte Literatur“ halte sie nichts, meinte Ilse Aichinger einmal. Es sein Pleonasmus. Denn wenn sie nicht von vornherein engagiert wäre, wäre sie keine. Dennoch sind die Formen, Stilrichtungen und Themenstellungen von Literatur, die sich mit Gedichten, Erzählungen, Essays oder Theaterstücken gegen das Bestehende wenden, von größter Vielfalt. „Seid unbequem, seid Sand, nicht das Öl im Getriebe der Welt“, schrieb Güther Eich in seinem Hörspiel „Träume“ in den fünfziger Jahren. Widerstand mit Worten kann offen auftreten, lautstark sein Recht einfordern, sich gegen Menschen, Systeme oder Weltanschauungen wenden. Er kann sich aber auch, wie in Diktaturen üblich, in ein verbergendes Gewand hüllen, sich verschlüsselt ausdrücken, um keine eindeutige Handhabe für Verfolgung und Repressalien zu bieten. Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – wird Brita Steinwendtner, Leiterin der Rauriser Literaturtage, Schriftstellerin und Literaturkritikerin einige Mosaiksteine zum umfassenden Bild von Literatur und Widerstand zur Diskussion stellen.
Do 06. April 2000, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Nahaufnahmen 28
Nahaufnahmen 28 geben Einblick in ausgezeichnete und neue Literatur in und aus Salzburg.
Am Beginn steht diesmal die geniale Georg-Trakl-Preisträgerin Brigitta Falkner – ihr Text ist nicht vom Bild zu trennen. Die Laudatio von Oswald Egger ist als work in progress in unserer Zeitschrift abgebildet. Mit drei Vorabdrucken – Bodo Hell, Anna-Elisabeth Mayer und Gudrun Seidenauer – können Sie in kommende Bücher hineinlesen, sowie in aktuell entstehende Gedichtzyklen – Tom Schulz, Christian Lorenz Müller und Roswitha Klaushofer. Und noch einiges mehr gibt es zu entdecken. Nachlesen können Sie außerdem drei Texte, die Cornelia Travnicek, Didi Drobna und Katharina Tiwald ...
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