Inneres Salzkammergut

Im Vormärz, der Zeit zwischen dem Wiener Kongress und der Revolution von 1848, entwickelte sich das Salzkammergut zu einer in der gesamten Monarchie, aber auch international berühmten und beliebten Kur- und Bäderregion, wurden vor allem Orte wie Ischl, Gmunden oder Goisern zu Sommerfrischen des Adels und des Bürgertums. Im Gefolge der kaiserlichen Familie kamen auch zahlreiche Künstler hierher, um sich zu erholen, aber auch um zu arbeiten. Zu den ersten regelmäßigen Gästen gehörten Nikolaus Lenau, der in Bad Ischl an mehreren seiner Hauptwerke arbeitete und Stadt und Umgebung mehrere Gedichte widmete, sowie Adalbert Stifter, der diesen Ort als Schulinspektor besuchte, aber auch in seiner Erzählung Der Waldsteig porträtierte. Um die Jahrhundertwende, zur Zeit des Fin de Siécle, suchten weitere bedeutende Autoren die Atmosphäre der Kaiserstadt: Arthur Schnitzler, Karl Kraus, Theodor Herzl, Mark Twain, Stefan Zweig, aber auch heute weniger bekannte wie der Wiener Feuilletonist Daniel Spitzer oder Oskar Blumenthal, der Textdichter der Operette Im weißen Rößl. Auch nach 1918 kamen noch bedeutende Schriftsteller nach Ischl, u. a. Franz Werfel, Felix Salten, Robert Musil und Heimito von Doderer.
Ein rund zweistündiger Spaziergang durch Bad Ischl führt uns am Vormittag an literarische Orte und zu Gedenktafeln für einige der genannten Literaten: vom Lehartheater, in dem u. a. Johann Nestroy auftrat, über das Hotel „Elisabeth“ und die Esplanade, einem Topos der österreichischen Literaturgeschichte, bis zum Hotel „Kaiserkrone“, wo Schnitzler häufig zu Gast war. Wir kommen auch am Hotel „Stadt Prag“ vorbei, in dem Jean Améry, dessen Mutter das Gasthaus gepachtet hatte, seine Kindheit verbrachte. Nach dem Mittagessen führt uns die Literaturfahrt auf den Spuren von Arnolt Bronnen, Elias Canetti, Franz Kain durch Bad Goisern bis zum Landler-Museum, in dem dem Goiserer „Bauernphilosophen“ Konrad Deubler ein eigenes Stockwerk gewidmet ist. Zum Abschluss fahren wir „mit“ Gustav Mahler und Adalbert Stifter ins Echerntal (Hallstatt).
Führung: Univ.-Prof. Dr. Herwig Gottwald, Universität Salzburg, zugleich ortsansässig, gemeinsam mit Dr. Michael Kurz, Historiker und Lehrer. Zusammen haben sie auch den literarischen Rundgang und die Gedenktafeln in Bad Ischl gestaltet.
Sa 05. Mai 2018, 08:30 Uhr bis 18:30 Uhr | |
Treffpunkt: Literaturhaus Salzburg | |
52 € (Busfahrt, Führungen) Anmeldung erforderlich |

zu H.C. Artmann
Schon seit 1976 erscheinen Texte von H.C. Artmann in der Literaturzeitschrift SALZ und 1996 wurde ihm mit zahlreichen literarischen Wünschen in einer eigenen Ausgabe zum 75. Geburtstag gratuliert. Zum 100. Geburtstag haben wir wieder Autorinnen und Autoren eingeladen, sich auf H.C. Artmann, seine Dichterpersönlichkeit und sein einzigartiges Werk zu beziehen.
Werner Michler, Germanist an der Universität Salzburg und selbst begeisterter Artmann-Leser, fasst Artmanns Werk in der Vorbereitung dieser SALZ-Ausgabe zusammen: „Vom 1953 in ‚acht Punkten‘ proklamierten ‚poetischen Act‘ über die schwoazze dindtn‘ einer surrealistischen Dialektpoesie, die Kurzschlüsse von ...
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