Ljuba Arnautović | Sabine Scholl
Erste Töchter | Transit LissabonWie lässt sich vergangenes Geschehen darstellen, wie lässt sich von Geschichte erzählen? Was bedeuten die Wörter Flucht und Exil, Krieg und Heimkehr? Wie verhalten sich historische und literarische Wirklichkeit zueinander? Die neuen Romane von Sabine Scholl und Ljuba Arnautović finden für diese Fragen ihre je eigene Sprache und Form.
Sabine Scholl folgt in „Transit Lissabon“ einer Gruppe von vier Freunden auf der Flucht. Der Roman führt ans Ende der 1930er Jahre und von Wien und Berlin vorerst nach Paris, wo die Freunde am künstlerischen und intellektuellen Leben teilhaben. Bis sie auch in Frankreich nicht mehr sicher sind und auf gefährlichen Wegen nach Lissabon zu gelangen versuchen, um eine Passage nach Übersee zu bekommen.
Mit „Erste Töchter“ schreibt Ljuba Arnautović die Geschichte ihrer schon aus „Junischnee“ und „Im Verborgenen“ bekannten Protagonisten fort: Karl kehrt nach zwölf Jahren Gulag mit russischer Ehefrau und zwei Töchtern nach Wien zurück. Im Nachkriegsösterreich begegnet man dem „Russen“ mit Misstrauen, umso entschiedener arbeitet Karl am gesellschaftlichen Aufstieg. Er zieht nach Deutschland, seine beiden Töchter werden fortan getrennt aufwachsen.
Ljuba Arnautović, geb. 1954 in Kursk (UdSSR), lebt als freie Autorin in Wien. „Erste Töchter“ ist im Zsolnay Verlag erschienen.
Sabine Scholl, geb. 1959 in Grieskirchen, lebt als freie Autorin in Wien. „Transit Lissabon“ ist bei Weissbooks erschienen.
Mo 25. November 2024, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 12,– € | Ermäßigt: 10,– € | Mitglied: 8,– € | |
Reservierung: T. 0662 422 411 oder karten@literaturhaus-salzburg.at | |
Mitveranstalter: prolit | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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