Ludwig Laher
EinlebenGinge es nach der Statistik, dann dürfte Steffi eigentlich gar nicht existieren, denn dann hätte ein Arzt im Rahmen einer Schwangerschaftsuntersuchung nach der Diagnose Johanna eine Abtreibung wahrscheinlich nahe gelegt. Doch Steffi, so scheint es, hat diese Logik erfolgreich hintertrieben und ist da, samt ihrem atypischen Chromosom. Ludwig Laher ist ein unsentimentaler Chronist von genau recherchierten Lebensgeschichten, in seinem neuen Roman „Einleben“ erzählt er vom immer wieder überraschenden Alltag einer Mutter und deren Tochter, bei der das Down-Syndrom diagnostiziert wurde. Aus eindringlichen Momentaufnahmen, tastenden Reflexionen und unerwarteten Bezügen formt er einen vielschichtigen Roman. „,Einleben’ ist eine Geschichte über einen vollkommenen Perspektivenwechsel, ein Buch, das einen Blick wirft in die Welt eines Kindes, in dem sich die Entwicklungen langsamer und mit weniger Worten, aber darum nicht weniger einprägsam vollziehen. Ludwig Lahers Erzählstimme macht daraus Literatur.“ (J. Kospach, Die Presse)
Ludwig Laher, geboren 1955 in Linz, studierte Germanistik, Anglistik und Klassische Philologie in Salzburg, dissertierte mit einer Arbeit über die Gegenwartsliteratur Grenadas, seit 1998 freier Schriftsteller und Übersetzer, lebt im oberösterreichischen St. Pantaleon, veröffentlicht Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele, Drehbücher, Übersetzungen; er erhielt zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. Robert- Musil-Stipendium 2005. Zuletzt erschien „Einleben“ (Haymon Verlag, 2009).
Mo. 27. September 2010, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Bibliothek Elixhausen |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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