Ludwig Laher
Folgen
‚Als ich so alt war wie du, sagst du in einem solchen Moment gern, und dann erzählst du mir, wie es früher war. Jetzt ist es wieder soweit, Vater, jetzt bist du so alt wie ich. Ich erzähle dir von früher.‘ Der Ich-Erzähler in Ludwig Lahers neuem Roman ‚Folgen‘ ist 48 Jahre alt und damit genauso alt wie sein Vater, als dieser an einer schweren Krankheit stirbt. Monate zuvor hat er dem Sechsjährigen seinen baldigen Tod angekündigt und ihn gebeten, Verantwortung für die Mutter und die kleine Schwester zu übernehmen. Diese Bürde ist für den Sohn zu groß wie die Hosen des Vaters, die die Mutter aus den Anzügen des Verstorbenen schneidern läßt. Und während die Mutter den Verstorbenen mehr und mehr idealisiert, werden die Risse im Heiligenschein des Über-Vaters sichtbar. Ludwig Lahers Roman erzählt die Geschichte einer schwierigen Kindheit und gleichzeitig ein Stück Alltagsgeschichte der fünfziger und sechziger Jahre. Er will nicht abrechnen mit der Elterngeneration, sondern die Folgen analysieren und spürbar machen.
Ludwig Laher, geboren 1955 in Linz, studierte Germanistik, Anglistik und Klassische Philologie in Salzburg. Er lebt als freier Schriftsteller in St. Pantaleon/ Innviertel und schreibt Prosa, Lyrik, Essays, Hörspiele, Drehbücher und Übersetzungen. Zahlreiche Publikationen: u.a. ‚Wolfgang Amadeus junior: Mozart Sohn sein‘ (1999) und ‚Herzfleischentartung‘ (2001), für den der Autor u.a. den oberösterreichischen BUCH.PREIS erhielt (2002). Zuletzt erschienen der Gedichtband ‚feuerstunde‘ im Wieser Verlag (2003) und die Romane ‚Aufgeklappt‘ (2003) und ‚Folgen‘ (2005) im Haymon Verlag.
Veranstaltungsort: Stadtbücherei Radstadt
Mo. 9. Mai 2005, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Mitveranstalter: Kulturverein ‚Das Zentrum‘ |

Nahaufnahmen 24
„Sehr freundlich und sehr bestimmt lehnen sie ab und begründen dies damit, dass sie sich ganz auf die Arbeit, das Schreiben konzentrieren müssten.“
Solche Absagen, von denen Laura Freudenthaler in ihrer genauen, abwägenden Festrede zu 50 Jahre Leselampe spricht, haben wir aktuell nicht bekommen. Wir danken allen Autorinnen und Autoren dieser SALZ-Ausgabe dafür, dass sie uns ihre neuen Gedichte, Erzählungen und Romanausschnitte zur Veröffentlichung überlassen haben.
Hinweisen möchten wir Sie auf eine kleine Neuerung: Die Erzählung von Gudrun Seidenauer können Sie auf Seite 33 zu lesen beginnen – wenn Sie eingetaucht sind in den ...
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