Maja Haderlap
SeitenwechselIn ihrer ersten Vorlesung „Topografien des Verlusts“ wird Maja Haderlap den Grenzmythen und Ideologisierungen der kulturellen und politischen Trennung im Alpe Adria Raum und deren Überwindungsstrategien in der Literatur nachspüren. Es geht um Markierungen, die auch ihre eigenen Texte durchziehen, um die Last der Geschichte, die im Schreibvorgang mühevoll abgetragen wird, um Fragen, inwieweit das Politische das Schreiben umgrenzt.
Ihre Gedichte im Lyrikband „langer transit“ sind Erkundungen historischer, kultureller und geografischer Peripherien. Die Autorin wird in ihrer zweiten Vorlesung „Langer Transit“ über die Spuren der Zeit, den Ichverlust und die Peripherie als Ort des Sagbaren sprechen.
In den letzten Jahrzehnten erlebte das Drama im Theater einen einschneidenden Funktionswandel. Galt der Text lange als Vorlage der Bühnenhandlung, so wird er in der postdramatischen Tradition als Spielmaterial, als Ausstellungsobjekt, bestenfalls als Zitat gesehen. In ihrer dritten Vorlesung „Das Drama als Wechselbalg“ wird Maja Haderlap der Frage nachgehen, wie sich die Wechselwirkungen der Bühne, wie sich Interpretation und Verfremdung auf eine dramatische Vorlage auswirken können.
Maja Haderlap ist die achte Dozentin der Stefan-Zweig-Poetikvorlesung, die an der Universität Salzburg eingerichtet wurde. Alljährlich wird ein/e Autor/in eingeladen, für den/die Vermittlung zwischen den Kulturen ein zentraler Aspekt seines/ihres künstlerischen Schaffens ist. Die Teilnahme an den Vorlesungen, Konversatorien und der Abendveranstaltung ist für alle Interessierten öffentlich zugänglich.
Vorlesungstermine: Montag, 9. Mai, Dienstag, 10. Mai, Donnerstag, 12. Mai, 17 – 19 Uhr
Konversatorien: Mittwoch, 11. Mai, 13 – 15 Uhr, Freitag, 13. Mai, 9 – 13 Uhr
Mo 09. Mai 2016, 17:00 Uhr | |
UNIPARK, Erzabt-Klotz-Straße 1 | |
Eintritt frei | |
Mitveranstalter: Stefan Zweig Zentrum, Universität Salzburg, Fachbereich Germanistik |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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