Maja Haderlap
Nachtfrauen„Sie sehnte sich danach, eine Spur aufzunehmen, sich in einer Traditionslinie zu sehen und musste zu ihrem Bedauern feststellen, dass sie es kaum zu mehr als zu einer losen Nähe bringen konnte, die stets in Gefahr war, zu scheitern.“
Im neuen Roman von Maja Haderlap „Nachtfrauen“ (Suhrkamp Verlag, 2023) besucht Mira ihr Elternhaus in Südkärnten – eine Reise in ihre traumatische Kindheit, die sie zu ihren Ahninnen und den Nachwirkungen patriarchaler Strukturen und katholischer Dogmen führt. Mira ringt mit einer brüchigen Mutter-Tochter-Beziehung, mit sozialem Druck und fehlender Zugehörigkeit, die sie woanders suchen ging: Eine Flucht, die sie mit ihrer Familiengeschichte verbindet und zugleich von ihr abschottet.
Maja Haderlap erzählt „aus dem Leben dreier Generationen von Frauen, von ihren Verstrickungen in aufgezwungene und verinnerlichte Leitbilder und ihrem Ringen um Autonomie. Eine Geschichte der Verluste, des Schweigens und der Schuld, in der trotz allem die Nachsicht und der Respekt füreinander, vielleicht sogar die Liebe, nicht aufgegeben werden.“ (Suhrkamp Verlag)
Maja Haderlap, geb. 1961 in Bad Eisenkappel/Železna Kapla, veröffentlicht zweisprachig Gedichte, Prosa und Essays sowie Übersetzungen aus dem Slowenischen. 2016 hielt sie die Stefan Zweig Poetikvorlesung in Salzburg. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a Ingeborg-Bachmann-Preis für den Debütroman „Engel des Vergessens“ (Wallstein Verlag, 2011).
Do. 21. September 2023, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 10,– € | Ermäßigt: 8,– € | Mitglied: 6,– € | |
Reservierung: T. 0662 422 411 oder karten@literaturhaus-salzburg.at | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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