Maja Haderlap
Engel des Vergessens„Maja Haderlap hat eine gewaltige Geschichte geschrieben … Die Großmutter wie noch keine, der arme bittere Vater wie noch keiner, die Toten wie noch nie, ein Kind wie noch keines.“ (Peter Handke)
Die Kärntner Slowenin – sie erhielt für einen Ausschnitt aus dem Buch den Bachmann-Preis 2011 – erzählt in ihrem beeindruckenden Debütroman die Geschichte eines Mädchens, einer Familie und zugleich die Geschichte eines Volkes. Erzählt wird von dem täglichen Versuch eines heranwachsenden Mädchens, ihre Familie und die Menschen in ihrer Umgebung zu verstehen. Der Krieg ist zwar vorbei, aber in den Köpfen der slowenischen Minderheit in Kärnten, zu der die Familie gehört, ist er noch allgegenwärtig.
In den Wald zu gehen hieß eben „nicht nur Bäume zu fällen, zu jagen oder Pilze zu sammeln”. Es hieß, sich zu verstecken, zu flüchten, sich den Partisanen anzuschließen und Widerstand zu leisten. Wem die Flucht nicht gelang, dem drohten Verhaftung, Tod, Konzentrationslager. Die Erinnerungen daran gehören für die Menschen so selbstverständlich zum Leben wie Gott. Langsam lernt das Mädchen, die Bruchstücke und Überreste der Vergangenheit in einen Zusammenhang zu bringen und schließlich als junge Frau eine Sprache dafür zu finden.
Maja Haderlap, geboren 1961 in Eisenkappel/Zelena Kapla, studierte Theaterwissenschaft und Germanistik an der Universität Wien. Sie war Redakteurin und Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift „Mladje“, arbeitete am Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Klagenfurt sowie als Chefdramaturgin am dortigen Theater. Sie veröffentlichte auf Slowenisch und Deutsch Gedichte und Hörspiele sowie Übersetzungen aus dem Slowenischen. „Engel des Vergessens” (Wallstein Verlag, 2011) ist ihr Romandebüt. 2011 erhielt sie den Ingeborg-Bachmann-Preis.
Di 27. September 2011, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Moderation: Thorsten Ahrend, Wallstein Verlag | |
Einführung: Thorsten Ahrend, Wallstein Verlag |
Geschichten vom Zusammenleben
Einzelne Individuen, kleine gesellschaftliche Gruppen, Staatsgebilde – in allen Konstellationen ist das Zusammenleben die Herausforderung für eine vielfältige, friedliche Welt. Und wir alle sollten auf der Suche nach einer guten Gemeinschaft sein.
Ein tatsächlich gelingendes Zusammenleben gibt es in SALZ, die Texte der Autor:innen befinden sich in einer bereichernden Nachbarschaft. So wie es bei den Rauriser Literaturtagen auch dieses Jahr wieder gelingen wird, Diskussionen, Debatten und Visionen zu initiieren, da Ines Schütz und Manfred Mittermayer Autor:innen und ihre Büchern mit sehr unterschiedlichen Zugängen zum Thema eingeladen haben.
Zur guten ...
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