„Manchmal musste man fortgehen, anderswohin“
Perspektiven von Migration in der Literatur
„Lange gehe ich in dieser Gegend umher, auf der Suche nach einem Ort, wo ich mein vorheriges Leben unterbringen kann und vielleicht auch das riesige Gepäck, das allein aus der Leere meines ehemaligen Landes besteht.“ (Ćosić)
Die Geschichte der Migration ist Teil der Menschheitsgeschichte und aus dieser nicht wegzudenken. In der Literatur finden sich vielfache und perspektivenreiche Ausformungen des Themas, das auch poetologisch wirksam wird. Die Erfahrung von Migration ist eine existentielle, als solche bedingt sie auch die Schreibweise mit: Fragmentarische Textstrukturen, Bewegung als formales Prinzip und eine topographische Schreibweise bilden lebensgeschichtliche (Auf)Brüche, Abschiede und Verluste ebenso ab wie die Erfahrung, „irgendwo dazwischen“ (Dragan Velikić) zu sein. Das Deterritoriale ist vielen AutorInnen zugleich poetisches wie politisches Programm und lässt literarische Landkarten entstehen, die jede reale Grenzziehung unterlaufen.
Wie das Thema der Migration sich in der zeitgenössischen Literatur darstellt, welche Formen, Perspektiven und Schreibweisen sich damit verbinden, wird Petra Nagenkögel bei diesem Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – in Texten von u.a. Dragan Velikić, Herta Müller, Aglaya Veteranyi, Olga Tokarzcuk, Askold Melnyczuk, Edgardo Cozarinsky und Sherko Fatah erkunden.
Do 04. Februar 2016, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 6,– € | Ermäßigt: 4,– € | Mitglied: 4,– € |

Über Grenzen
„Und weil ich hier auf der Hausbank sitze, … glaube ich, … dass mich niemand mehr von hier vertreiben darf, denn wo einer allein auf der Hausbank sitzt, da ist er auch zu Hause.“
Von der Hausbank aus richtet Cornelius Hell seinen Blick in die Vergangenheit, in die Weite und in seine Träume. Und schreibt auch davon, dass
er an Grenzen „sehen gelernt hat“. Die Grenzen sind für alle Autorinnen und Autoren in diesem SALZ andere, Grenzen der Kindheit, der Sprachen,
politische, undurchlässige … Petra Nagenkögel hat mit ihrem offenen Blick Stimmen versammelt, die viele Zugänge zu einem beinah grenzenlosen Thema, zum Überdenken und ...
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Von Tieren und Menschen
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