Margit Schreiner
Mobilmachung. Über das PrivateIn ihrem dritten Erinnerungsbuch nach „Vater. Mutter. Kind. Kriegserklärungen“ (2021) und „Mütter. Väter. Männer. Klassenkämpfe“ (2022, beide Verlag Schöffling & Co.) erkundet Margit Schreiner erneut auf unverwechselbare Weise das Private.
Wieder lässt die Autorin in der Reihe „Über das Private“ gekonnt die Grenzen zwischen Fiktion und Autobiografie unscharf werden, im Buch „Mobilmachung“ geht es nun um die Lebensjahre einer Frau ab dem Moment der Zeugung bis zum zweiten Lebensjahr, das Erleben als Embryo, Säugling und Kleinkind, aufwachsend in einer kleinbürgerlichen Stadt der 1950er Jahre. Die Reflexion über die eigene Menschwerdung und Fragen zur Menschheitsgeschichte verfolgt Margit Schreiner mit Humor, Selbstironie und unhintergehbarem Scharfsinn, ist doch das vermeintlich „Private“ stets eine politische Angelegenheit. Margit Schreiner gelingt mit „Mobilmachung“ mit einer einzigartigen Ich-Erzählerin eine autobiografische Untersuchung, in der sie die Grenze auslotet, an der im körperlichen Erleben und Erinnern das Menschheitsgeschichtliche in das Individuelle übergeht.
Margit Schreiner, geb. 1953 in Linz, lebt nach Aufenthalten in Tokio, Paris, Berlin, Italien und wieder in Linz heute in Gmünd. Zuletzt erschien u.a. „Sind Sie eigentlich fit genug? Mehr über Literatur, das Leben und andere Täuschungen“ (Verlag Schöffling & Co., 2019).
Di. 05. Dezember 2023, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 10,– € | Ermäßigt: 8,– € | Mitglied: 6,– € | |
Reservierung: T. 0662 422781 oder leselampe@literaturhaus-salzburg.at | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
Aktuelle Ausgabe bestellen SALZ 198

Nahaufnahmen 30
SALZ 197
Erste Lektüren
SALZ 196