Margit Schreiner & Sabine Scholl
Literatur gegen Hilflosigkeit?Margit Schreiner diagnostizierte 2012 in einer Rede für die gegenwärtige Zivilgesellschaft ein ‚Hilflosigkeitssyndrom‘: Kriege, Krisen und politische wie militärische Interventionen seien allgegenwärtig, der Einzelne habe nicht mehr den Überblick um Stellung beziehen oder gar einzugreifen. Verschärft sich dieses Ohnmachtsgefühl infolge der Klimakrise oder im ‚postfaktischen Zeitalter‘? Und was bedeutet das alles für die Literatur? Kann sie als emanzipatorisches Werkzeug gesellschaftliche Zustände aushebeln? Kann sie Handlungsmöglichkeiten erproben und damit auch realpolitisch eröffnen? Ist Literatur überhaupt etwas, das für oder gegen etwas eingesetzt werden kann? Diese und ähnliche Fragen diskutieren Margit Schreiner und Sabine Scholl am Podium, moderiert von Magdalena Stieb.
Das Format „StreitBar“ ist eine Kooperation mit Alte Schmiede Wien: Dort diskutieren Margit Schreiner und Gertraud Klemm am 9. Oktober 2020 um 19 Uhr zum Thema „Literatur gegen Hilflosigkeit?“. Alle Informationen zur Veranstaltung in der Alten Schmiede finden Sie hier.
Margit Schreiner, geb. 1953 in Linz, Studium in Salzburg, lebt nach Auslandsaufenthalten als freie Schriftstellerin in Linz und im Waldviertel. Zuletzt erschienen der Roman „Kein Platz mehr“ (2018) und der Band „Sind Sie eigentlich fit genug? Mehr über Literatur, das Leben und andere Täuschungen“ (2019, beide Verlag Schöffling & Co.)
Sabine Scholl, geb. 1959 in Grieskirchen, Studium in Wien, wo sie lebt und arbeitet; Lehraufträge in Aveiro, Chicago, Nagoya, Leipzig und Wien. Zuletzt erschienen der Roman „Das Gesetz des Dschungels“ (Secession Verlag, 2018) und der Essayband „Erfundene Heimaten“ (Sonderzahl Verlag, 2019).
Di 13. Oktober 2020, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 10,– € | Ermäßigt: 8,– € | Mitglied: 6,– € | |
Reservierung: T. 0662 422 411 | |
Mitveranstalter: Alte Schmiede Kunstverein Wien | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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