Martin Prinz
Die letzten Tage
Für seinen aktuellen Roman „Die letzten Tage“ hat der österreichische Autor Martin Prinz intensiv in historischen Archiven geforscht und unzählige Dokumente in den Romantext eingeflochten. „Die letzten Tage“ ist ein erschütternder Tatsachenroman über einen einzigartigen Fall österreichischer Zeitgeschichte: Er erzählt von den Ereignissen in einem Tal in den Ostalpen im April 1945: Während die Rote Armee vorrückt und die Tage des „Tausendjährigen Reiches“ gezählt sind, errichtet Johann Braun sein höchstpersönliches Standgericht, ein privates Mordregime. Willkürlich werden Menschen abgeurteilt, mit denen er oder einer seiner Helfer eine Rechnung offen hat, vermeintliche Deserteure, Angeschwärzte, Männer wie Frauen, Ältere und Jüngere, Leute, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Martin Prinz erzählt vom Ungeheuerlichen, nüchtern und den Tatsachen verpflichtet.
Im Gespräch mit Harald Gschwandtner (Literaturarchiv Salzburg) erzählt Prinz über die Recherche in Archiven und liest ausgewählte Stellen aus seinem Roman. Außerdem fragen wir ganz grundsätzlich danach, wie Literatur mit historischen Quellen umgeht, in welchem Verhältnis dokumentierte Fakten und literarische Fiktion stehen – und was das Erzählen bei der Rekonstruktion von Geschichte leisten kann.
Di. 03. Juni 2025, 17:30 Uhr | |
Bibliothek Unipark, Erzabt-Klotz-Straße 1 | |
Eintritt frei | |
Moderation: Harald Gschwandtner | |
Mitveranstalter: Literaturarchiv Salzburg, Tage der Archive | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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