Max Blaeulich
Der umgekippte SesselDer Herr Seidl, zeitlebens über Briefmarken von fernen und nahen Ländern gebeugt, im Sammeln ergraut, verschwindet eines Tages im Wald. Was geschieht? In Steinaweg, im Schatten von Stifts, unweit von Wien, ereignen sich seltsame Verirrungen und Vorkommnisse. Blut sammelt sich in einem großen gläsernen Sessel, im Blutonium… Blaeulichs zweites Prosa-Buch ist erneut eines der Verwandlungen und Verwerfungen. Der umgekippte Sessel ist der Anfang der Erzählung und steht für den Menschen, für die Kultur, für die Wirklichkeit am Ende dieses Jahrhunderts.
Do 21. Oktober 1993, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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