Mein Material ist die Welt
Ein Text beginnt mit dem ersten Satz, aber es bedeutet in den wenigsten Fällen, dass er genau da seinen Anfang nimmt. An diesem Wochenende wollen wir uns mit dem Anfangen beschäftigen, mit dem Sammeln von Material, das im Alltag liegt, mit Begegnungen und Impulsen, die den Schreibprozess auslösen können. Wir fordern den Zufall aktiv heraus und und begeben uns für eine kurze Recherche hinaus auf die Straße, um uns dann beim Schreiben folgenden Fragen zu stellen: Wie gehe ich mit dem gefundenen Material um, wie kann es in den Text eingebaut werden, welche Form verlangt es? Eine Beobachtung oder Szene, die Anstoß zum Erzählen gibt, muss nicht zwingend Teil des Textes bleiben, oft ist sie nur eine Ahnung von etwas, das später im Schreiben entsteht, eine Möglichkeit, die in diesem Moment beginnt. Nicht das bloße Abbilden der Realität ist unser Ziel, sondern das Entlangschreiben an ihr, der offene Blick und die Montage von Versatzstücken. Kurze Prosa, Lyrisches, Dialoge sind möglich, Vorgaben dazu gibt es keine.
www.annaweidenholzer.at
Termine: Freitag, 23.6., 16 bis 19 Uhr, Samstag, 24.6., 10 bis 18 Uhr, Sonntag, 25.6., 10 bis 13 Uhr
Fr 23. Juni 2017, 16:00 Uhr | |
Literaturhaus | |
€ 95,- Anmeldung erforderlich | |
Reservierung: |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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