Michael Köhlmeier
TelemachMit der Geschichte des Odysseus begann vor 2800 Jahren die europäische Literatur. Daß dieses alte Epos vom Mann, der durch die Welt irrt, von der Frau, die auf ihn wartet, und vom Sohn, der nach ihm sucht, bis heute lebendig ist, beweist Michael Köhlmeier in seiner wunderbaren Neuerzählung. Ganz ohne Anstrengung schlägt diese Geschichte einen Bogen von der Antike in unsere Zeit: Da wandeln Heroen umher wie unsereiner, und die Götter sitzen ganz selbstverständlich im Straßencafé. Im Mittelpunkt steht Telemach, der Sohn des Odysseus, der seinen Vater nie gesehen hat. Inzwischen ist er zwanzig Jahre alt, und der Krieg, in den sein Vater zog, ist längt vorbei. Im Haus des Odysseus haben sich die Freier breitgemacht. Sie werben um die schöne Penelope, die Gattin des Verschollenen, und wenigstens für einen von ihnen, für Antinoos, scheint sie Zuneigung zu empfinden. Telemach sieht dem Treiben der Freier und der aufkeimenden Leidenschaft seiner Mutter mit Verzweiflung, aber hilflos zu. Da taucht die Göttin Pallas Athene auf: In der Gestalt des ein wenig schrulligen und weltfremden Mentor rüttelt sie den Sohn aus seiner Melancholie auf und geht mit ihm auf die große Reise quer durch die Welt, um seinen Vater zu suchen.
Mi 29. November 1995, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |

Über Grenzen
„Und weil ich hier auf der Hausbank sitze, … glaube ich, … dass mich niemand mehr von hier vertreiben darf, denn wo einer allein auf der Hausbank sitzt, da ist er auch zu Hause.“
Von der Hausbank aus richtet Cornelius Hell seinen Blick in die Vergangenheit, in die Weite und in seine Träume. Und schreibt auch davon, dass
er an Grenzen „sehen gelernt hat“. Die Grenzen sind für alle Autorinnen und Autoren in diesem SALZ andere, Grenzen der Kindheit, der Sprachen,
politische, undurchlässige … Petra Nagenkögel hat mit ihrem offenen Blick Stimmen versammelt, die viele Zugänge zu einem beinah grenzenlosen Thema, zum Überdenken und ...
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