Mode in der mittelalterlichen Literatur
Mode ist immer schon eine zentrale kulturelle Ausdrucksform und zugleich ein Reizthema jeder Kultur gewesen. Da Kleidung nicht nur Hülle und Verhüllung, sondern zugleich ambivalentes Zeichen und Medium der Herstellung von individueller und sozialer Identität ist und auf diese Weise komplexe, dialektische Prozesse der Interaktion provoziert, wie Georg Simmel gezeigt hat, ist dies nichts Erstaunliches. Nicht zuletzt in der Dichtung werden einschlägige imaginäre Phantasmen und Potenziale des Modischen ausformuliert. Im Rahmen des Literaturfrühstücks soll nach der ästhetischen, kulturellen und geschlechtertheoretischen Signifikanz sowie nach der Geschichtlichkeit und Aktualität poetischer „Sprachen der Mode“ (Roland Barthes) im Mittelalter gefragt werden. Aufschlussreiche Beispiele für die Brisanz des Themas, die Suggestivkraft poetischen Vorstellungsvermögens und die so breite wie widersprüchliche Palette an möglicher Sinnstiftung bieten dabei der eindrückliche Auftritt Isoldes am irischen Königshof im „Tristanroman“ Gottfrieds von Straßburg, Kleiderszenen und Kleiderregie im „Nibelungenlied“ sowie die ab dem Spätmittelalter verbreitete Kritik an Weltverliebtheit und Eitelkeit, die wesentlich am Aspekt des Modischen ansetzt. Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck – wird der Mediävist Manfred Kern, Professor am Fachbereich Germanistik in Salzburg, an exemplarischen Beispielen zeigen, wie die literatur- und kulturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema zu erstaunlichen Einsichten führen kann.
Do 13. Januar 2011, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Geschichten vom Zusammenleben
Einzelne Individuen, kleine gesellschaftliche Gruppen, Staatsgebilde – in allen Konstellationen ist das Zusammenleben die Herausforderung für eine vielfältige, friedliche Welt. Und wir alle sollten auf der Suche nach einer guten Gemeinschaft sein.
Ein tatsächlich gelingendes Zusammenleben gibt es in SALZ, die Texte der Autor:innen befinden sich in einer bereichernden Nachbarschaft. So wie es bei den Rauriser Literaturtagen auch dieses Jahr wieder gelingen wird, Diskussionen, Debatten und Visionen zu initiieren, da Ines Schütz und Manfred Mittermayer Autor:innen und ihre Büchern mit sehr unterschiedlichen Zugängen zum Thema eingeladen haben.
Zur guten ...
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