Mojca Kumerdej
Chronos erntetMojca Kumerdej führt in ihrem polyphonen historischen Roman in die Zeit der beginnenden Gegenreformation im späten 16. Jahrhundert. Selten, dass die Geschichte in den innerösterreichischen Erblanden jener Zeit so lebendig, bunt und vielgestaltig erzählt wird. Allen Klassen und Schichten – Bauern, katholischen Priestern und Lutheranern, Vertretern des Adels und des Bürgertums – wird ungeteilte und gleiche Aufmerksamkeit geschenkt. Und es wird eine Geschichte der Frauen erzählt, von ihren Leiden, ihren Kämpfen und ihrem Widerstand. „Chronos erntet“ ist aber nicht als historisches Buch zu lesen, es führt immer ins Heute und beschreibt in der Darstellung historischer Prozesse aufs Treffendste gegenwärtige Probleme.
Annemarie Türk vom Übersetzernetzwerk TRADUKI führt ein Gespräch mit der Autorin und dem Übersetzer Erwin Köstler.
Mojca Kumerdej, geb. 1964 in Ljubljana, ist Schriftstellerin, Philosophin und Publizistin. Ihre Kurzgeschichten sind in zahlreichen slowenischen und fremdsprachigen Antologien zu finden und wurden in dreizehn Sprachen übersetzt. Im Jahr 2001 erschien ihr Roman Krst nad Triglavom (Die Taufe unter Triglav), in dem sie slowenische Stereotypen und die nationale Mythologie ironisiert. Bisher publizierte sie zwei Kurzgeschichtensammlungen – „Fragma“ („Fragma“) und „Temna snov“ („Dunkle Materie“). In Juni 2016 erschien ihr letztes Buch, der Roman „Kronosova žetev“ („Cronos erntet“, in deutscher Sprache 2019 im Wallstein Verlag, Übersetzung von Erwin Köstler): ein erstaunlicher Sprung in die europäische Gegenreformation.
TRADUKI ist ein europäisches Netzwerk für Literatur und Bücher, an dem Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Kosovo, Kroatien, Liechtenstein, Mazedonien, Montenegro, Österreich, Rumänien, die Schweiz, Serbien und Slowenien beteiligt sind.
Do 28. November 2019, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 8,– € | Ermäßigt: 6,– € | Mitglied: 4,– € | |
Reservierung: Tel. 0662/42 27 81 | |
Moderation: Annemarie Türk | |
Mitveranstalter: TRADUKI, prolit | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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