Monika Helfer
Schau mich an, wenn ich mit dir rede!„Sie warf sich auf ihr Bett und schlug mit den Fäusten in ihr Kissen. Wenn das jetzt ein Gesicht wäre, dachte sie, welches Gesicht wäre mir am liebsten? Das meiner Mutter? Das meiner Großmutter? Die Gesichter der Halbschwestern? Das Gesicht meines Vaters? Oder frischweg das eigene?“
In ihrem neuen Roman „Schau mich an, wenn ich mit dir rede!“ schreibt Monika Helfer über Vev und ihre Familie, die nach der Scheidung der Eltern wächst. Sie ist hin- und hergerissen zwischen dem Leben bei der launenhaften Mutter und dem nur scheinbar geordneten Leben bei ihrem Vater, der selbst in der neuen Familie keinen Platz finden kann.
Einmal mehr umkreist Monika Helfer den Mikrokosmos Familie: In ihrem schonungslos aufrichtigen Blick gleicht die Familie bei näherer Betrachtung einem fein austarierten System von Eigeninteressen. Helfer entlarvt die skandalös alltäglichen Verhältnisse dieser Menschen und tut dies doch voller Empathie. Sie alle kommen nicht voneinander los und gehören deshalb irgendwie zusammen.
Monika Helfer, geboren 1947 in Au (Bregenzerwald), lebt als Schriftstellerin in Hohenems. Sie hat Romane, Erzählungen und Kinderbücher veröffentlicht, zuletzt „Die Bar im Freien“ (2012) und „Die Welt der Unordnung“ (2015). Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (2016). Ihr neuer Roman „Schau mich an, wenn ich mit dir rede!“ ist im Jung und Jung Verlag erschienen.
Di. 07. März 2017, 20:00 Uhr | |
Stadt:Bibliothek, Panoramabar | |
Eintritt frei | |
Moderation: Alexandra Schmidt, Frauenbüro der Stadt Salzburg | |
Mitveranstalter: Frauenbüro der Stadt Salzburg, Stadt:Bibliothek | |
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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