Nora Bossong
RotlichtAlles begann mit dem altmodischen Plüsch eines Sexshops. Was dem Teenager als mysteriöser Ort verschlossen blieb oder aus dem Augenwinkel beobachtet wurde, erkundet die Mittdreißigerin in einer schonungslosen Reportage: Nora Bossong erforscht mit großer Beobachtungsgabe in ihrem neuen Buch „Rotlicht“ das Geschäft mit der Liebe.
Für ihre Großreportage hat die Autorin Expeditionen an Orte unternommen, wo sich Kapitalismus und Lust begegnen und stellt dort eine „eklatante Entzauberung von Sexualität“ fest. Ohne zu moralisieren, umkreist sie die Frage, was es für das Erleben von Sexualität bedeutet, wenn dafür Geld bezahlt wird und warum die Lust nur an den Mann gebracht wird – und nicht an die Frau. Ihre Recherchen führen Nora Bossong zu der These, dass in der käuflichen Liebe immer mehr immer billiger feilgeboten wird und so der Sexmarkt „auf die Machtverhältnisse der Geschlechter einwirkt“ (Britta Heidemann, Die Welt). Mit analytischer Schärfe macht die Autorin sichtbar, was oft dem männlichen Blick vorbehalten bleibt: Nüchtern und eindringlich beschreibt Nora Bossong Räume und Milieus, zu denen meist nur Männer Zutritt haben und hinterfragt dort unsere „antrainierten Klischees“ (Anne Haeming, Spiegel).
Nora Bossong führt ein Gespräch zum Thema Sexarbeit Dr. Josef Mautner (Plattform für Menschenrechte) und Christine Nagl (Beratungsstelle PIA). Die Diskussion wird moderiert von der Psychologin Ursula Liebing (Plattform für Menschenrechte)
Nora Bossong, 1982 in Bremen geboren, studierte in Berlin, Leipzig und Rom Philosophie und Komparatistik. Zuletzt erschienen u.a. der Gedichtband „Sommer vor den Mauern“ (Hanser Verlag, 2011), der Roman „Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ (Hanser Verlag, 2012) und der Roman „36,9 Grad“ (2015). Nora Bossong wurde unter anderem mit dem Peter-Huchel-Preis, dem Kunstpreis Berlin und dem Roswitha-Preis ausgezeichnet.
Di 30. Mai 2017, 19:30 Uhr | |
Literaturhaus | |
Vollpreis: 8,– € | Ermäßigt: 6,– € | Mitglied: 4,– € | |
Reservierung: 0662 422 411 | |
Mitveranstalter: Plattform Menschenrechte |
Geschichten vom Zusammenleben
Einzelne Individuen, kleine gesellschaftliche Gruppen, Staatsgebilde – in allen Konstellationen ist das Zusammenleben die Herausforderung für eine vielfältige, friedliche Welt. Und wir alle sollten auf der Suche nach einer guten Gemeinschaft sein.
Ein tatsächlich gelingendes Zusammenleben gibt es in SALZ, die Texte der Autor:innen befinden sich in einer bereichernden Nachbarschaft. So wie es bei den Rauriser Literaturtagen auch dieses Jahr wieder gelingen wird, Diskussionen, Debatten und Visionen zu initiieren, da Ines Schütz und Manfred Mittermayer Autor:innen und ihre Büchern mit sehr unterschiedlichen Zugängen zum Thema eingeladen haben.
Zur guten ...
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