Olga Flor
Die Königin ist tot„Ich bin Alexander zugefallen wie ein Los, das ich habe ziehen müssen. Wir sind auf uns gestellt. Der zweite Mann: Es liegt nicht an ihm, und er ist immer noch kein Haupttreffer, auch wenn ich sicher bin, dass er vorhat, einer zu werden. Ich muss ihn dazu machen, ganz einfach.“
Eine junge Europäerin versucht, Karriere zu machen, im Chicago der nahen Zukunft. Der gesellschaftliche Aufstieg vom Liftgirl zur Vorzeigefrau gelingt ihr durch die Heirat mit dem älteren Medientycoon Basil Duncan. Sie wird Mutter, nennt sich Lilly und residiert im gemeinsamen Strandhaus, im Schatten wie im Lichte der Machenschaften ihres Gatten – solange es diesem gefällt, bis Duncan Lilly schließlich einfach ersetzt und an Alexander, seinen ehrgeizigen jungen Stellvertreter weiterreicht. Doch dieser Schachzug erweist sich als folgenschwer: Lilly und Alexander verbinden die Liebe zum mörderischen Gedankenspiel sowie das erotische Spiel um den Thron, sie verbünden sich gegen den König, gegen den Gegner.
In ihrem vierten Roman „Die Königin ist tot“ erzählt Olga Flor die Macbeth-Tragödie neu, bewegt sich dabei sprachlich zwischen Shakespeare und Elfriede Jelinek und entwirft eine bedrückende Welt, in der Macht und Sex, Medien und Politik miteinander verstrickt sind. Mit abgebrühter Neugier, distanzierendem Röntgenblick und einem innerlich so anrührenden wie unterkühlten Ton hat sie ihre Ich-Erzählerin ausgestattet, die als moderne Lady Macbeth ihrer Bestimmung folgt und oft allzu bereitwillig ein Schicksal in die Hand nimmt, das da lautet: „Turm, Zinne, Galgen“.
Olga Flor, geboren 1968 in Wien, aufgewachsen in Wien, Köln, Graz. Sie studierte Physik und arbeitete im Multimedia-Bereich; seit 2004 freie Schriftstellerin. Der Roman „Talschluss“ (Zsolnay, 2005) stand monatelang auf der ORF-Bestenliste, der Roman „Kollateralschaden“ (Zsolnay, 2008) wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert, zuletzt erschien „Die Königin ist tot“ (Zsolnay, 2012). Zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u.a. Otto-Stoessl-Preis 2004, George-Saiko-Stipendium 2006, Outstanding Artist Award 2012. www.olgaflor.at
Do 21. Februar 2013, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 8,– € | Ermäßigt: 6,– € | Mitglied: 4,– € |

Über Grenzen
„Und weil ich hier auf der Hausbank sitze, … glaube ich, … dass mich niemand mehr von hier vertreiben darf, denn wo einer allein auf der Hausbank sitzt, da ist er auch zu Hause.“
Von der Hausbank aus richtet Cornelius Hell seinen Blick in die Vergangenheit, in die Weite und in seine Träume. Und schreibt auch davon, dass
er an Grenzen „sehen gelernt hat“. Die Grenzen sind für alle Autorinnen und Autoren in diesem SALZ andere, Grenzen der Kindheit, der Sprachen,
politische, undurchlässige … Petra Nagenkögel hat mit ihrem offenen Blick Stimmen versammelt, die viele Zugänge zu einem beinah grenzenlosen Thema, zum Überdenken und ...
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