Peter Stephan Jungk
Die Reise über den HudsonGemeinsam mit seiner Mutter, die ihn am John F. Kennedy- Flughafen abholt, fährt Gustav mit einem Mietwagen in das Wochenendhaus. Doch auf der Tappan Zee Brücke geraten sie in einen Stau, und der Sohn, der eigentlich Historiker werden wollte und schließlich Pelzhändler wurde, schaut resigniert in die Schlucht hinunter und entdeckt den riesenhaften versteinerten Körper seines Vaters wie einen Golem über die Landschaft ausgestreckt. Ludwig Rubin, Naturwissenschaftler und rund um die Welt gefragter Publizist und Vortragender, war ein Monstrum an Vitalität. Der Roman beschwört die Erinnerung an eine ebenso wohlbehütete wie turbulente Kindheit und Jugend in Los Angeles, New York, Berlin und Wien. Gleichermaßen liebevoll und ironisch schildert Peter Stephan Jungk aus der Perspektive des Sohnes in seinem jüngsten Roman „Die Reise über den Hudson“ eine schwierige Familienkonstellation, die unverkennbar auf autobiografische Erfahrungen verweist. Mit großer Offenheit, Zuneigung und literarischer Sensibilität geschrieben, ist das Buch eine berührende Hommage an seine Eltern, vor allem an den berühmten Vater.
Peter Stephan Jungk, geboren 1952 in Santa Monica/Kalifornien, aufgewachsen in Wien, Berlin und Salzburg, lebt als freier Schriftsteller in Paris und hat Drehbücher, Hörspiele, Romane und eine Biografie über Werfel verfaßt, zuletzt erschienen die Romane „Der König von Amerika“ (2001), eine Romanbiografie über Walt Disney, und „Die Reise über den Hudson“ (2005) im Verlag Klett-Cotta.
Büchertisch: Rupertus Buchhandlung
Di 25. Oktober 2005, 20:00 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Erste Lektüren
„Was man früh gelesen hat, löst sich oft seltsam auf. Es bleibt nicht im Buch, hat auch keinen davor, der es erst geschrieben hat. Man ist als Kind mit Haut und Haaren hier durchgewandert, ohne Sinn für Worte; man nahm sie gar nicht wahr. Hat so gelesen, wie man jetzt einen spannenden Film sieht, war an ein altes Bildersehen angeschlossen. Da man noch kein Ich war oder nur zuweilen, brauchte man auch keinen Helden, das kam erst später.“ Ernst Bloch, Das Wirtshaus im Spessart
In SALZ Erste Lektüren rufen sich Autor:innen in Erinnerung, was es bedeutet, die Welt der Bücher zu entdecken, ein Buch das erste Mal aufzuschlagen. Sei es ein ...
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