Peter Weiss: Die Ästhetik des Widerstands

„Der Roman ‚Die Ästhetik des Widerstands‘ gehört mit seinen Buchstabenwüsten, seinen endlos scheinenden Sätzen, […] seinem grauen Leineneinband zu diesen Großromanen der Moderne, die sich hermetisch und abweisend geben und daher immer wieder Platz finden in jenen gelegentlich auftauchenden Listen der ‚ungelesensten Bücher‘, und doch haben diese auf osmotische Weise ihren Eingang gefunden in unsere (Alltags-)Kultur“ – schreibt der Hörspielautor, Jelinek-Regisseur und Popmusik-Journalist Karl Bruckmaier zur Hörspielfassung des heute fast vergessenen ‚Jahrhundertromans‘ von Peter Weiss (1916–1982).
Wer auch nur die ersten Seiten dieses Werks zu lesen begonnen hat, wird diese gewaltige und zugleich analytisch genaue Romansprache nicht mehr vergessen, die ungewöhnliche Form von erzählter Geschichtsschreibung und Kunstanalyse lässt den Wunsch aufkommen, diesen dreibändigen Roman irgendwann einmal zu lesen oder (immer) wieder zu lesen.
Hans Höller war selbst Zeitzeuge der großen Wirkung der von 1975 bis 1982 erschienenen drei Bände der „Ästhetik“. Er möchte zeigen, inwiefern Leben und Werk dieses im schwedischen Exil gebliebenen Schriftstellers und Künstlers eine ermutigende Orientierung und Inspiration vermitteln kann, wie also dieses Buch und dieses Lebenswerk „in unsere (Alltags-)Kultur“ eingehen können.
Beim Literaturfrühstück – wie immer bei Kaffee und Gebäck, so lange der Vorrat reicht – wird der Salzburger Literaturwissenschaftler Hans Höller eine Einführung in diesen Roman und zum Leben und Werk von Peter Weiss geben.
Do. 12. Januar 2017, 10:30 Uhr | |
Literaturhaus Salzburg | |
Vollpreis: 6,– € | Ermäßigt: 4,– € | Mitglied: 4,– € |

Konfliktfelder
Seit den Anfängen der Literatur ist Krieg eines ihrer zentralen Themen – das Gilgamesch-Epos und die Ilias seien genannt. Kriege waren auch in den Jahrzehnten des Friedens, in denen sich Europa wähnte, vielfach Realität – wenn sie auch Konflikt genannt wurden. Konflikte und Kriege finden nicht nur zwischen Staaten, Nationen, Ethnien, sondern auch im alltägllichen Miteinander statt, Familien und Beziehungen sind ein weites Feld. Und doch oder gerade deswegen ist es wichtig, diese Konfliktfelder zu betrachten – die Literatur schaut genau hin. Ines Schütz und Manfred Mittermayer tun es auch – mit ihrem Programm der 54. Rauriser Literaturtage. ...
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